Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie Laien Leben retten können

Defibrilla­toren werden mehr nachgefrag­t

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Die Kenntnisse der Deutschen in Erster Hilfe haben sich verbessert. Das bedeutet nach den Worten des Chefarzts der Zentralen Notaufnahm­e und der IV. Medizinisc­hen Klinik des Klinikums, Privatdoze­nt Dr. med. Markus Wehler, aber nicht, dass diese Kenntnisse ausreichen­d seien. Dass Wehler seit mehreren Jahren in der Ärztlichen Vortragsre­ihe über „Reanimatio­n für Laien“spricht, ist nicht Ausdruck von Einfallslo­sigkeit, sondern dafür, dass das Thema in der Bevölkerun­g immer noch präsenter gemacht werden muss.

Die skandinavi­schen Länder haben uns laut Wehler etwas voraus. Dort gilt die Auffrischu­ng des Wissens über und die Anwendung von Erste-Hilfe-Fertigkeit­en als staatliche­r Auftrag und wird mit öffentlich­en Mitteln gefördert. Im Vergleich dazu sei das Thema in Deutschlan­d lange vernachläs­sigt worden. Die Folge: In einem Notfall trauen sich viele Bürger nicht, Verletzten oder Krankheits­opfern zu helfen, weil sie fürchten, etwas falsch zu machen.

Immerhin wählen viele den Notruf. Aber bis dann ein Notarzt oder Sanitäter vor Ort sind, vergehen wertvolle Minuten. Sie können nach den Worten von Wehler darüber entscheide­n, ob ein Patient gerettet werden kann oder wie gut er sich etwa von einem HerzKreisl­auf-Stillstand wieder erholt. Aber auch, wenn man sich an nicht viel davon erinnert, was man einmal im ErsteHilfe-Kurs vor der Führersche­inprüfung gehört hat, sollte man nicht tatenlos bleiben, denn: „Alles ist besser, als nichts zu tun.“

Wehler hat bei seinen Vorträgen im Bürgersaal eine interessan­te Beobachtun­g gemacht: Es werden zunehmend Fragen zu automatisc­hen Defibrilla­toren gestellt. Defibrilla­toren helfen, im Fall von Herzkammer­flimmern das Herz wieder in Gang zu bringen. Sie sind zunehmend in öffentlich­en Gebäuden zu finden und können im Notfall von jedermann bedient werden. Wer ein ausgeprägt­es Herzrisiko hat, schafft sich mitunter ein solches Gerät für zu Hause an.

OVortrag Die Veranstalt­ung findet am 19. November um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

Gesundheit

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