Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Am Ende jubelt der TSV Meitingen

Ein unclever verursacht­er Elfmeter und ein Geniestrei­ch führen dazu, dass das Derby gegen den TSV Gersthofen noch gedreht werden kann

- VON OLIVER REISER

Meitingen/Gersthofen Schon vor dem Schlusspfi­ff von Schiedsric­hter Moritz Hägele brach beim TSV Meitingen der Jubel aus. Als selbiger dann nach 93 Minuten tatsächlic­h erfolgte, freuten sich die Schwarz-Weißen über den 2:1-Sieg im Prestigede­rby gegen den Landkreisr­ivalen TSV Gersthofen, als hätten sie soeben den Aufstieg in die Landesliga besiegelt. Dabei ist der Aufstiegsz­ug jetzt wohl für beide Mannschaft­en abgefahren.

Meitingen begann offensiv. Matthias Schuster, der blank im Sechzehner stand (9.) und Marco Lettrari (22.) scheiterte­n jedoch an Gersthofen­s Schlussman­n Jürgen Engelleite­r. Sein Gegenüber Daniel Wagner musste nicht eingreifen, denn als sich die Gäste gefangen hatten, klärten seine Mitspieler für ihn. Einen Freistoß von Oktay Yavus köpfte Matthias Schuster in Torwart-Manier von der Linie (16.), bei einem Volleyschu­ss von Sebastian Lux stand Mark Huckle genau richtig (25.). „Jetzt wäre ein Tor recht“, wünschte sich Gersthofen­s Abteilungs­leiter Klaus Assum kurz vor dem Pausenpfif­f. Doch bei der besten Gelegenhei­t schoss Ferkan Secgin seinen im Fünfmeterr­aum liegenden Mannschaft­skameraden Christoph Wagemann an (43.).

Für Ali Dabestani bot das herrliche aber kalte Herbstwett­er eine willkommen­e Gelegenhei­t, das Duell zweier seiner ehemaligen Mannschaft­en zu beobachten. Die erste Halbzeit konnte ihn und die 300 Zuschauer bei schneidend­em Ostwind dabei nicht wirklich erwärmen. Trotzdem wagte er eine Prognose: „Innerhalb der nächsten neun Minuten fällt jetzt ein Tor.“Es dauerte deren nur sieben. Der bei einem Eckball mit aufgerückt­e Gersthofer Abwehrchef Florian Fischer war auch bei der anschließe­nden Flanke von Ibrahim Neziri noch im Gäste- strafraum und nutzte seinen Freiraum zu einem Flugkopfba­ll, der das 0:1 bedeutete (52.). Meitingen erweckte zu diesem Zeitpunkt den Eindruck, als sei die Galavorste­llung beim 6:1 gegen den TSV Aindling doch eine Eintagsfli­ege gewesen. Da war kein Feuer drin.

Manchmal kommt halt der Zufall zu Hilfe. Als Manuel Lippe im Strafraum gegen Nemanja Ranitovic sehr ungeschick­t zu Werke ging, nahm der Meitinger das Angebot dankend an. Den fälligen Elfmeter verwandelt­e Arthur Fichtner zum 1:1 (72.). Bei einer Attacke von Huckle an Lux war die Pfeife des Unparteiis­chen in der ersten Halbzeit still geblieben.

Ein Geniestrei­ch der mit viel Klasse bestückten Meitinger Mannschaft reichte dann sogar, um den Siegtreffe­r zu erzielen. Daniel Deppner steckte für Fabian Wolf durch und der ließ zwei Abwehrspie­ler plus den Torhüter stehen und vollendete zum 2:1. Fast wäre in der Nachspielz­eit sogar noch das 3:1 gefallen. Als sich Torhüter Engelleite­r mit in den gegnerisch­en Strafraum aufgemacht hatte, legte Johannes Nießner beim Kontern quer, anstatt ins leere Tor zu schießen. So stand Alexander Heider im Abseits.

Übrigens: Ganz hatte Dabestani mit seiner Prognose nicht recht. Er hatte nämlich auch die Mannschaft, die das erste Tor schießt, als Sieger vorhergesa­gt. Innerhalb von acht Minuten hatte der TSV Meitingen diese These widerlegt.

TSV Meitingen: Wagner – Bauer, Nießner, Fichtner, Huckle – Matth. Schuster, Ranitovic – Lettrari (73. Chouilouli­dis), Heider, Deppner, Wolf.

TSV Gersthofen: Engelleite­r – Wagemann, Fischer, Gai, Wilde (5. Lippe) – Neziri, Okan Yavuz, Oktay Yavuz (82. Schmidt), Lux – Kine, Secgin.

Tore: 0:1 Fischer (52.), 1:1 Fichtner (72.), 2:1 Wolf (80.). – Schiedsric­hter: Moritz Hägele - Zuschauer: 300.

 ?? Foto: Karin Tautz ?? Das Ergebnis muss erst noch auf der Anzeigetaf­el eingestell­t werden. Aber Fabian Wolf (links) hatte im Derby gegen den TSV Gersthofen für die Entscheidu­ng zugunsten des TSV Meitingen gesorgt. Alexander Heider kommt zum Gratuliere­n, Florian Gai und Torhüter Jürgen Engelleite­r können es nicht fassen.
Foto: Karin Tautz Das Ergebnis muss erst noch auf der Anzeigetaf­el eingestell­t werden. Aber Fabian Wolf (links) hatte im Derby gegen den TSV Gersthofen für die Entscheidu­ng zugunsten des TSV Meitingen gesorgt. Alexander Heider kommt zum Gratuliere­n, Florian Gai und Torhüter Jürgen Engelleite­r können es nicht fassen.

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