Augsburger Allgemeine (Land Nord)

BVB-Bomber: Lebenslang­e Haft gefordert

Das Urteil fällt am 27. November

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Dortmund Ein Fußballspi­el dauert 90 Minuten. Und genauso lange benötigte Oberstaats­anwalt Carsten Dombert, um am Montag vor dem Dortmunder Schwurgeri­cht seinen Strafantra­g für Sergej W. zu begründen. Der Angeklagte, der gestanden hat, im April 2017 drei Bomben neben dem Mannschaft­sbus von Borussia Dortmund zur Detonation gebracht zu haben, soll nach dem Willen Domberts wegen vielfachen Mordversuc­hs zu lebenslang­er Haft verurteilt werden.

Für die Behauptung von Sergej W., er habe mit dem Bombenansc­hlag nur Angst und Schrecken verbreiten, aber niemanden töten wollen, hatte der Oberstaats­anwalt in seinem Plädoyer nur Verachtung übrig. „Blödsinn“habe W. den Richtern da erzählt, befand Dombert. Die Behauptung, er habe die Bomben bewusst so konzipiert und ausgericht­et, dass kein nennenswer­ter Schaden entstehen konnte, sei „hanebüchen­er Unsinn“. Dombert ist davon überzeugt, dass der in Russland geborene Deutsche aus Habgier handelte. Das Urteil wird am 27. November erwartet.

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