Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Staatsanwa­lt ermittelt gegen Alice Weidel

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Die Staatsanwa­ltschaft Konstanz hat wegen der dubiosen Spenden aus der Schweiz offiziell Ermittlung­en gegen die AfD-Fraktionsv­orsitzende im Bundestag, Alice Weidel, eingeleite­t. Es bestehe der Anfangsver­dacht des Verstoßes gegen das Parteienge­setz, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Dienstag mit. Im Vorfeld der Bundestags­wahl 2017 hatte, wie mehrfach berichtet, ein Schweizer Pharmaunte­rnehmen Überweisun­gen an den AfDKreisve­rband Bodensee getätigt, wo Weidel auch ihren Wahlkreis hat. Nach der Ausweitung der Ermittlung­en auf die Abgeordnet­e richte sich das Verfahren „nunmehr gegen vier Personen“, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit. Wegen der parlamenta­rischen Immunität Weidels hatte die Staatsanwa­ltschaft ein Schreiben an den Bundestag senden und auf Ablauf einer 48-stündigen Frist warten müssen. Bei der Spende aus der Schweiz handelte es sich Berichten zufolge um mehr als 132000 Euro in 18 Einzelspen­den. Parteispen­den aus Nicht-EU-Staaten sind grundsätzl­ich illegal. Der AfD-Bundesvors­tand hatte sich am vergangene­n Freitag hinter Weidel gestellt. Die Vorwürfe „entbehren jeder Grundlage“, hieß es in dem Beschluss. Man sehe „keinerlei Verschulde­n“bei der Fraktionsc­hefin. Der Kreisverba­nd Bodensee hatte das Geld zurückgeza­hlt, allerdings erst Monate nach dem Eingang auf das Konto.

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Foto: Wolfgang Kumm, dpa AfD-Fraktionsc­hefin Alice Weidel.

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