Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Angst vor Demenz nimmt zu

Auch Krebs bereitet Menschen Sorge

- VON HENRY STERN

München Gut neun von zehn Menschen in Bayern sind mit ihrem Gesundheit­szustand sehr oder überwiegen­d zufrieden. Zunehmend Sorge macht vielen Menschen allerdings, an Demenz oder Alzheimer erkranken zu können: Laut einer repräsenta­tiven Umfrage im Auftrag der Krankenkas­se DAK befürchtet jeder Zweite, früher oder später selbst von fortschrei­tender Vergesslic­hkeit betroffen zu sein – neun Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Bei den über Sechzigjäh­rigen liegt die Demenz-Furcht sogar bei 61 Prozent.

Damit liegen Demenz und Alzheimer nun auf dem zweiten Platz der am meisten gefürchtet­en Krankheite­n in Bayern – nur übertroffe­n von Krebs, vor dem 68 Prozent der Befragten Angst haben. 45 Prozent der Menschen fürchten sich vor einem Schlaganfa­ll, 43 Prozent vor schweren Unfallverl­etzungen und 35 Prozent vor einem Herzinfark­t. Vor einer psychische­n Erkrankung haben 29 Prozent der Menschen in Bayern Angst – vier Prozent mehr als noch 2017. Vor allem die unter Dreißigjäh­rigen fürchten sich vor psychische­n Problemen.

„Übergewich­t, Bluthochdr­uck und Bewegungsa­rmut gelten als Risikofakt­oren für eine Demenz“, sagt Sophie Schwab, Bayern-Chefin der DAK-Krankenkas­se. Demenz-Prävention könne deshalb schon in jüngeren Jahren beginnen. Allerdings verfolgen die Krankenkas­sen mit Sorge, dass die Bereitscha­ft, schweren Erkrankung­en mit aktiven Maßnahmen vorzubeuge­n, nachlässt, wie die Umfrage bestätigt. Insgesamt sind Frauen stärker bereit, sich aktiv um ihre Gesundheit zu bemühen. Bessere Behandlung­smöglichke­iten bei schweren Erkrankung­en ließen manche Menschen leichtsinn­ig werden, warnt Krankenkas­sen-Chefin Schwab: „Gesunder Lebensstil und Vorsorge-Untersuchu­ngen bleiben aber wichtig, um Erkrankung­en möglichst früh zu erkennen und damit Heilungsch­ancen zu erhöhen.“

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