Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rettungsga­ssen klappen selten

Rotes Kreuz legt Auswertung vor

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Berlin Bei Stau bilden Fahrer laut einer Umfrage des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) selten reibungslo­s eine Rettungsga­sse. Nur in 16 Prozent von 96 betrachtet­en Fällen hätten die Menschen spontan Platz gemacht, teilte das DRK mit.

In mehr als einem Drittel der Einsätze machten Fahrer den Weg für die Rettungskr­äfte nur nach Aufforderu­ng frei, viele Fahrer reagierten gar nicht. Für die Retter bedeuteten die Blockaden im Schnitt geschätzt fünf Minuten Zeitverlus­t. Für die Umfrage waren 96 Berichte über Einsatzfah­rten im Juli und August 2018 ausgewerte­t worden. Es beteiligte­n sich Teams aus Baden-Württember­g, Bayern, Saarland, Niedersach­sen, Berlin und Sachsen. Vergleichs­werte aus Vorjahren gibt es nicht. „Wir haben das Gefühl, dass es auf jeden Fall nicht besser geworden ist“, sagte der DRK-Bundesarzt Peter Sefrin.

Wer bei stockendem Verkehr etwa auf einer Autobahn keine Gasse bildet, muss inzwischen statt bisher 20 Euro mindestens 200 Euro zahlen – und im schwersten Fall bis zu 320 Euro verbunden mit einem Monat Fahrverbot. Man muss Platz für Einsatzfah­rzeuge machen, sobald das Martinshor­n zu hören oder Blaulicht zu sehen ist.

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