Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Verletzungen billigend in Kauf genommen“
Meitingens Trainer Christian Olmer klagt über gesundheitsgefährdende Fouls
Meitingen Christian Olmer ist außer sich. Es ist nicht die 26:29-Niederlage gegen den neuen Tabellenführer TSV Friedberg III, die den Trainer der Handballer des TSV Meitingen fassungslos macht. Es ist in erster Linie die harte Gangart des Gegners. „Es war eine unnötige Niederlage, weil wir zu viele Chancen vergeben haben, aber auch eine unfaire Niederlage, weil wieder die Mannschaft den Sieg mitnimmt, die das Verletzen der Gegenspieler billigend in Kauf nimmt“, prangert Olmer „gesundheitsgefährdende Fouls“der Friedberger an.
„Als Trainer und Betreuer, der seine Spieler dazu auffordert, genau diese Fouls nicht zu begehen, kommt man sich schon sehr machtlos und kraftlos vor. Denn genau diese Fouls entscheiden enge Spiele“, so Olmer im Rückblick auf ein Spiel, in dem die Meitinger zwar eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Niederlage in Aichach zeigten.
Obwohl die stark aufgestellte dritte Garnitur des Bayernligisten TSV Friedberg viel Druck machte, fanden sich viele Wurfmöglichkeiten, aber es fehlte oft an der Genauigkeit. Und die Hausherren bestraften diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Trotzdem war die Anfangsphase ausgeglichen, ehe die routinierten Friedberger auf 12:7 davon zogen. Bis zur Halbzeit konnte man auf 14:12 verkürzen.
Jetzt war es eine enge Partie, in der dann Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden. In den letzten fünf Minuten hatte man dann neben der mangelnden Chancenverwertung auch noch mit anderen Umständen zu kämpfen. „Beim Treffer zum 25:25 von Stefan Michel foult ihn sein Gegenspieler massiv, nimmt eine Verletzung in Kauf, wird aber leider nicht von den Schiedsrichtern zur Rechenschaft gezogen.
Der gleiche Spieler lieferte sich 60 Minuten lang Wortgefechte mit mitgereisten Fans und kommentierte jede Schiedsrichterentscheidung und musste dafür lediglich einmal auf die Bank. Das Kampfgericht fand die Wortgefechte sogar lustig“, echauffiert sich Christian Olmer. „Wie so oft in den letzten Wochen erlebt, werden gesundheitsgefährdende Fouls eingesetzt, um erfolgreich zu sein.“
Als einige Friedberger Spieler mit dem Schiedsrichter diskutierten, dass das auf gar keinen Fall ein Siebenmeter, geschweige denn eine Zwei-Minuten-Strafe gewesen sei, zeigte sich Christian Olmer ausnahmsweise ihrer Meinung: „Das war klar eine Rote Karte, die zum Schutz der Spieler eingesetzt werden müsste!“
Beim 27:26 habe Friedberg die Gangart in der Deckung abermals verschärft, doch selbst in Überzahl schafften es die verunsicherten Meitinger nicht, den Ball bis zum freien Mann durchzuspielen. Als Daniel Schwander einen Schlag ins Gesicht bekommt und auf den Freiwurfpfiff wartet, der ausbleibt, nimmt Friedberg den Gegenstoß dankend an – 28:26. Ein schneller Angriff über Elias Weixler wird mit einem rüden, verletzungsträchtigen Foul gestoppt. Die offene Manndeckung bringt nichts mehr ein, außer dem 29:26 für den TSV Friedberg 3.
Olmers Fassungslosigkeit bleibt: „In der Bezirksliga und im Sport im Allgemeinen hat ein solches Verhalten nichts zu suchen. Es wäre schön, wenn hier meine Trainerkollegen auch ein bisschen mithelfen würden. Und von den Schiedsrichtern würde ich mir wünschen, dass diese Härten konsequenter mit einer Roten Karte bestraft werden würden, um die übermotivierten Spieler mehr zum Mitdenken zu erziehen.“
TSV Meitingen: Kruchten, Ludl (3), T. Keller (6), S. Keller, Michel (10/1), Weixler (3), Nowak, Schwander (2), Murphy, Eberle, Kuffer, Engelhart (2).