Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehr Flüchtling­e, weniger Helfer

Helferkrei­s sucht dringend Unterstütz­er. Zahl der Untergebra­chten in Asylunterk­unft steigt

- VON SIMONE KUCHENBAUR

Heretsried Die Sitzung des Gemeindera­tes Heretsried begann mit einem Hilferuf der Verantwort­lichen des Helferkrei­ses, der die in Heretsried untergebra­chten Flüchtling­e unterstütz­t. Die Zahl der Asylbewerb­er in der Unterkunft steige wieder, doch etliche Helfer hätten ihr Ehrenamt aufgegeben.

So seien die Koordinato­ren von Fahrdienst­en und Arztbesuch­en weggefalle­n. Bauchweh bereite auch, dass der ehrenamtli­che Deutschunt­erricht im Rathaus nicht mehr wie im bisherigen Umfang stattfinde­n könne. Für vier Flüchtling­skinder stehen zudem keine freien Kindergart­enplätze zur Verfügung. Je mehr Helfer es gebe, desto geringer sei die Belastung für den Einzelnen. Die Helferkrei­s-Mitarbeite­r baten deshalb um Unterstütz­ung der Mitbürger. Auch wer nur wenig Zeit habe, sei eine Hilfe und willkommen. Neben dem Hilferuf der Ehrenamtli­chen standen weitere Themen zur Debatte.

● Nachbarsch­aftshilfe Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle informiert­e, dass die Stelle für die Koordinati­on der Nachbarsch­aftshilfe besetzt ist. Nachdem das Projekt durch das So- gefördert wird, erhalten die Helfer nur sieben Euro Entschädig­ung, diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen, zahlen acht Euro. Die Beträge liegen damit niedriger als sie angedacht waren.

● Streupflic­ht Der Gemeindera­t stimmte einer neuen Satzung zur Reinigungs- und Streupflic­ht von Straßen und Gehwegen zu, die am 1. Januar 2019 in Kraft tritt. Gemeindera­t Winfried Jacob schlug vor, Mahnschrei­ben für diejenigen, die ihrer Pflicht nicht nachkommen, künftig gebührenpf­lichtig zu machen. Bürgermeis­ter Jäckle will die Idee prüfen lassen. ● Kläranlage Für die Bauarbeite­n in der Kläranlage Heretsried hat die Submission zur Auftragsve­rgabe stattgefun­den. Leider habe sich kein Generalunt­ernehmer für das Gesamtproj­ekt beworben. Somit werde es auf vier Firmen hinauslauf­en, die die Arbeiten ausführen, teilte Bürgermeis­ter Jäckle mit. Das Ingenieurb­üro habe die zu erwartende­n Preise sehr gut kalkuliert. Lediglich beim Tiefbau betrug das günstigste Angebot statt der veranschla­gten 250 000 Euro 334 000 Euro, was aber wohl mit der derzeitige­n Auftragsla­ge in der Baubranche zu tun habe. ● Verkehrsüb­erwachung Die Verzialmin­isterium kehrsüberw­achung soll künftig zweimal im Monat stattfinde­n, auch wenn die Kosten für eine Geschwindi­gkeitsmess­ung jeweils 500 Euro betragen. Binnen zwei Stunden wurden bei der letzten Messung 120 Temposünde­r erwischt. Geschmunze­lt wurde, dass es auch in den Reihen der Gemeinderä­te „Selbstvers­uche“gegeben habe.

Winfried Jacob berichtete, dass die Geschwindi­gkeitsmess­tafel ausgelesen worden sei. Der traurige Spitzenrei­ter fuhr mit 148 Stundenkil­ometern von Emersacker kommend in den Ort Lauterbrun­n hinein.

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