Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Von der Delp-Kaserne ist (fast) nichts übrig
Dort, wo einst Truppengebäude und Straßen waren, türmen sich Steinhaufen. Wie es jetzt weitergehen soll
Abseits des Ankerzentrums ist fast nichts mehr zu sehen von der Alfred-Delp-Kaserne – oder vielmehr: Es erinnert schier nichts mehr daran, dass hier einst Soldaten ihren Dienst taten. Bis zum Jahresende sollen auf gut 22 Hektar des vormaligen Donauwörther Militärgeländes sämtliche Gebäude und Straßen abgerissen sein.
Hoch droben auf dem Schellenberg wird seit Sommer vergangenen Jahres an fünf Tagen der Woche eifrig gearbeitet: Abrissbagger machen die Wände nieder, Betonbrecher mahlen Mauern. Doch das sind fast schon die leichteren Tätigkeiten. Tief unter der Erde liegende Bunker mit meterdicken Wänden mussten abgebrochen und zugeschüttet werden.
Zudem darf sämtliches Material nicht einfach auf die Ladeflächen der Lastwagen geladen und auf den Schuttplatz transportiert werden. Alle Materialien müssen strikt getrennt voneinander entsorgt werden, wie Robert Strasser erklärt. Er ist bei der Stadt Donauwörth, die das Gelände von der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) erworben hat, zuständig für die Liegenschaften.
Strasser ist guter Dinge, dass der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden kann. Sprich: Bis Jahresende sollen auch die Mauern der noch stehenden Bundeswehr-Unterkunft abgetragen sein.
40000 Tonnen Betonbruch ergeben sich aus dem Abbruch der Kaserne. Ein großer Teil davon wurde bereits klein gemahlen in meist kieselgroße Steine, die sich dort, wo die Gebäude standen, zu meterhohen Bergen türmen.
Strasser erläutert, dass der Betonbruch nach der Untersuchung auf Kontaminationen auf dem Gelände verbleiben werde, und zwar als Untergrundbeziehungsweise Befestigungsmaterial für die neuen Wege, die hier im künftigen „Alfred-DelpQuartier“entstehen. Das erspart den Abtransport von geschätzten 3000 Lastwagenladungen Bauschutt. Weggeschafft werden muss indessen der Ziegelbruch – er kann auf dem Areal nicht weiterverwendet werden.
Der gut fünf Hektar große Teil des ehemaligen Militärgeländes, der noch bis Ende 2019 als Ankerzentrum für Asylbewerber dient, soll so bald wie möglich erworben werden, damit auch dort mit dem Abriss und der Erschließung begonnen werden kann.