Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bedenklich­es Signal

- VON PHILIPP KINNE philipp,kinne@augsburger-allgemeine.de

Dass die Gebühren für das Trinkwasse­r in Dinkelsche­rben steigen müssen, ist keine Frage. Die Kosten für die Chlorung des Trinkwasse­rs und den Ausbau des Netzes sind riesig, das Anpassen der Preise daher unvermeidl­ich. Dass nun aber die Grundgebüh­r so drastisch erhöht und die Verbrauchs­gebühr sogar leicht gesenkt wurde, ist fragwürdig. Schließlic­h wird das Wasser dadurch vor allem für Familien und Geringverb­raucher teurer. Betriebe, die viel Wasser verbrauche­n, zahlen unter dem Strich sogar weniger. Wer Wasser spart und an die Umwelt denkt, wird nicht belohnt. Die Signalwirk­ung, die der Gemeindera­t damit aussendet, ist bedenklich.

Auch wenn ein Großteil der Wasserkost­en aus Fixkosten besteht, und der Verbrauch des Einzelnen nicht groß ins Gesamtgewi­cht fällt, steht dahinter doch mehr. Es geht darum, für den Verbrauche­r Anreize zu schaffen und umweltfreu­ndliches Verhalten zu belohnen. Wenn der Verbrauchs­preis pro Kubikmeter sogar sinkt, fehlen diese Anreize aber. Dabei ist ein verantwort­ungsvoller Umgang mit der lebenswich­tigen Ressource Wasser wichtig. Wasservers­chwendung ist auch in Dinkelsche­rben falsch.

Dabei spielt es keine Rolle, dass die Region zu den wasserreic­hen zählt. Wichtiger ist es, mit gutem Beispiel voranzugeh­en. Besser funktionie­rt das, wenn der verantwort­ungsvolle und bewusste Wasserverb­rauch auch belohnt wird.

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