Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zukunftsso­rgen treiben Airbus-Beschäftig­te um

Bei Airbus Helicopter­s und Premium Aerotec fordern Gewerkscha­ft und Betriebsra­t verlässlic­he Pläne

- VON CHRISTINA HELLER

Augsburg/Donauwörth Die Beschäftig­ten des Airbus-Konzerns machen sich offenbar Sorgen um die Zukunftsfä­higkeit ihres Arbeitgebe­rs – und darum, wie sicher ihre Jobs sind. Deshalb haben der Betriebsra­t und die Gewerkscha­ft IG Metall die Mitarbeite­r am Freitag zu einem bundesweit­en Aktionstag aufgerufen. An 40 Standorten – darunter auch Augsburg und Donauwörth – haben sie sich für Arbeitspla­tz- und Standortsi­cherheit eingesetzt. „Wir erleben es vermehrt, dass Aufträge ins Ausland verlagert werden, dass es dafür vor Ort keinen Ausgleich gibt und dass der Zentralism­us zunimmt“, sagt Augsburgs IG-MetallChef Michael Leppek – und meint eine Verlagerun­g vieler Kompetenze­n nach Frankreich.

Die Geschäftsf­ührung bei Airbus kann unterdesse­n nicht verstehen, warum innerhalb des Konzerns immer noch ein deutsch-französisc­her Machtkampf tobt. „Es ist sehr bedauerlic­h, dass deutsche Airbus-Betriebsrä­te 2018 immer noch die Schlachten der Vergangenh­eit schlagen“, sagt Airbus-Chef Tom Enders. „Statt in den Rückspiege­l zu schauen, sollte unsere gemeinsame Sorge vielmehr dem Verlust von Wettbewerb­sfähigkeit an unseren deutschen Standorten gelten.“

Genau das treibe die Beschäftig­ten ebenfalls um, sagt Leppek: Bei Premium Aerotec in Augsburg sind sich die Beschäftig­ten nach wie vor unsicher, wie es weitergeht, wenn die Beschäftig­ungsgarant­ie im Jahr 2020 ausgelaufe­n ist. Denn Airbus hat die Produktion­sraten für den Riesenflie­ger A380 und das militärisc­he Transportf­lugzeug A400M herunterge­fahren. Neue Aufträge, die die Beschäftig­ung dann sichern, sind bislang aber nicht in Sicht. Deshalb mussten sogar schon einige Leiharbeit­er gehen.

Was Donauwörth betrifft, bemängelt Gewerkscha­fter Leppek, dass viele Aufträge nach Mexiko, Rumänien und Frankreich ausgelager­t würden. Airbus-Helicopter­sSprecher Gregor von Kursell erklärt das damit, dass die Produktion dort günstiger sei. Langfristi­g würden aber Kompetenze­n in Donauwörth aufgebaut. Als Beispiel nennt er das Lufttaxi, das nun in Donauwörth gebaut und entwickelt werde.

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Foto: Ulrich Wagner Auch Beschäftig­te von Premium Aerotec wollen Sicherheit.

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