Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der „Weihnachtscircus“darf nun doch aufbauen
Nach einigem Hin und Her zwischen der Zirkusfamilie und der Stadt gibt es jetzt grünes Licht
Das Gastspiel des Moskauer Weihnachtscircus in Augsburg ist gerettet. Die Zirkusfamilie Frank hatte noch am Donnerstag von Problemen mit dem Bauordnungsamt der Stadt berichtet. Doch am Freitag gab die Behörde grünes Licht.
Die letzten Tage stecken der Familie noch in den Knochen. Doch nun kommen Zirkuschef Nando Frank, seine Familie und Mitarbeiter zur Ruhe. Der 51-Jährige freut sich. „Wir hätten niemals so schnell eine positive Nachricht erhalten, wenn die Augsburger Allgemeine nicht berichtet hätte“, ist er überzeugt. Seit Mai hatten die Franks mit der Riedinger Park GbR den Vertrag unterzeichnet, dass sie Weihnachten am Kesselhaus gastieren dürfen. So wie letztes Jahr auch. Für den Weihnachtscircus, der die wichtigste Veranstaltung für die Franks ist, wurden bereits Artisten gebucht. Doch dann sah es so aus, als ob der Zirkus seine Zelte nicht aufstellen darf.
Das Kern-Problem war, dass der Grundstückseigentümer des Geländes dort zugleich einen Platz an das Teatro-Zelt von Alfons Schuhbeck vergeben hat. Davon wusste der Zirkus lange Zeit nichts. Nun wurde es eng auf dem Gelände an der Riedinger Straße. Das Teatro-Zelt bekam den Platz, der dem Zirkus vertraglich zustand. Die Familie Frank erhielt dafür Ende Oktober einen Änderungsvertrag. In diesem wurde dem Zirkus ein anderer Standort auf dem Gelände zugeteilt. Für die Franks wäre das kein Problem gewesen. Für das Bauordnungsamt schon. Der Behörde kamen Bedenken, dass bei zwei Veranstaltungen auf dem Gelände an der Riedinger Straße die Sicherheit – etwa Brandschutz und Fluchtwege – nicht gewährleistet werden kann.
Der Leiter des Bauordnungsamts der Stadt, Peter Sterz, sagt: „Der Platz ist für zwei Zelte eigentlich nicht geeignet.“Mit Blick auf den Grundstückseigentümer, die Riedinger Park GbR, ergänzt er: „Wenn einer zwei Mietverträge macht und die Leute ihrem Schicksal überlässt, ist das seltsam.“Das Schicksal der Franks sah bis vor Kurzem wahrlich nicht rosig aus. Dabei waren sie die letzten, die für die Situation etwas konnten. Aber sie bekamen nun Probleme mit der Genehmigung durch das Amt. Die Zirkusfamilie fürchtete um ihre Existenz. Ein Ausfall, sagte Zirkuschef Nando Frank, würde ihnen finanziell das Genick brechen. Seine Familie setzte alles daran, die Genehmigung zu bekommen.
Bei der benachbarten MAN holten sich die Franks eine Erlaubnis ein, einen Mitarbeiterparkplatz der Firma mit benutzen zu dürfen. Sie schauten, wo Löschwasser im Notfall herzubekommen ist und sie organisierten einen Lageplan. Auf dem wurden die Standorte des großen Zirkuszeltes und der kleinen Tierzelte mit Abstandsflächen zu benachbarten Gebäuden eingezeichnet. Die Franks legten den Plan der Berufsfeuerwehr vor. Diese sah letztendlich keine Probleme.
Ordnungsreferent Dirk Wurm sagt nun: „Nach dem das Antragsverfahren holprig lief, gibt es jetzt keine Genehmigungshindernisse vonseiten der Feuerwehr.“Peter Sterz vom Bauordnungsamt ergänzt: „Auf dieser Basis meinen wir, das kann man machen.“Nur eine Abnahme steht noch aus.
OTermine: Premiere ist am Freitag, 21. Dezember. Der Weihnachtscircus gastiert bis zum 6. Januar in Augsburg, Riedinger Straße 26, bei der Rockfabrik.