Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Starke Frauen am Steuer

- VON MAXIMILIAN CZYSZ mcz@augsburger-allgemeine.de

Es ist das ewige Streitthem­a unter Autofahrer­n: Wer fährt eigentlich besser – Männer oder Frauen? Die Frage führt in der Regel zu einer leidenscha­ftlichen Diskussion. Wer sie versachlic­hen will, muss in die Geschichte gehen. Sehr weit zurück. Nämlich in die Zeit, als sich Menschen mit Lendenschu­rz am offenen Feuer wärmten und nicht in hochgedämm­ten Passivhäus­ern vor dem Fernseher saßen. Damals gab es freilich keine Autos. Aber Männer, die Bären jagen mussten. Und Frauen, die sich um die Gemeinscha­ft in der Höhle kümmerten.

Die uralten Verhaltenm­uster haben überdauert, meinen Verkehrsps­ychologen. Heißt: Frauen haben eine höhere soziale Kompetenz. Heißt: Am Steuer sind sie verantwort­ungsbewuss­ter. Und sie sind seltener in der Verkehrssü­nderdatei registrier­t. Das müssen Männer anerkennen. Auch diejenigen, die vor 50 Jahren in der Fernsehsen­dung „Der 7. Sinn“den Zuschauern weismachen wollten, dass die guten Fahrqualit­äten ganz klar verteilt seien – nämlich aufseiten der Männer. Frauen hätten kein Verständni­s für die Technik und seien nur auf ihr Äußeres fixiert. Alles Quatsch.

Bei der ersten wagemutige­n „Fernfahrt“in Deutschlan­d saß übrigens eine Frau am Steuer: Es war Bertha Benz, die Frau von Carl Benz. Einen Führersche­in hatte sie allerdings nicht.

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