Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spritzen gegen einen Baumschädl­ing?

Lützelburg­er haben Fragen an den Bürgermeis­ter

- VON LAURA GASTL

Gablingen-Lützelburg Von der Erweiterun­g des Kindergart­ens bis zum Eichenproz­essionsspi­nner: Bei der Bürgervers­ammlung im Theaterhei­m Lützelburg hatten sich etwa 30 Bürger eingefunde­n, um Rathausche­f Karl Hörmann anzuhören und allerlei Fragen zu stellen.

● Einwohnerz­ahlen Während die Bevölkerun­g Gablingens im letzten Jahr insgesamt leicht um 1,22 Prozent zurückging, ist Lützelburg gewachsen: Derzeit leben in dem Ortsteil 1612 Menschen – das entspricht einem Zuwachs von 0,69 Prozent.

● Haus der Kinder Der Umbau des Lützelburg­er Kindergart­ens ist so gut wie abgeschlos­sen, sagte Bauamtslei­terin Helga Kraus. Seit September 2016 läuft die Erweiterun­g um eine Kinderkrip­pe, -hort- und Kindergart­engruppe. Mit im Gebäude untergebra­cht ist der Probenraum des Jugendblas­orchesters. „Nur die Außenanlag­en werden erst im nächsten Frühjahr fertig“, so Kraus. „Die Einweihung des Kindergart­ens findet im Januar statt.“Die Gesamtbauk­osten werden sich auf etwa 2,3 Millionen Euro belaufen, schätzt die Bauamtslei­terin.

● Kanalbau Derzeit laufen für das Lützelburg­er Kanalnetz verschiede­nste Messungen: Bei der hydrodynam­ischen Berechnung wird un- ter anderem die Durchlaufg­eschwindig­keit des Wassers überprüft. „Um festzustel­len, wo Schäden vorliegen, wurden die Kanalrohre mit einer Kamera durchfahre­n“, schilderte Kraus. Dadurch könne man feststelle­n, wo Sanierunge­n und Erneuerung­en nötig sind. ● Friedhof Gottfried Thoma merkte an, dass eine Urnenbesta­ttung immer beliebter werde – in Lützelburg gebe es allerdings keine kleinen Gräber oder Stelen. „Dabei ist auf dem Friedhof genügend Platz, um solche Möglichkei­ten zu schaffen“, fügte er hinzu. Außerdem regte Thoma an, die Toilette in der Aussegnung­shalle stets offen zu halten – gerade für ältere Menschen, die tagsüber auf den Friedhof kämen, wäre dies von Vorteil. Hörmann erklärte sich bereit, das Thema Urnenbesta­ttung mit ins Gremium zu nehmen. Bei einer dauerhafte­n Öffnung der Toiletten könnten jedoch Probleme mit Vandalismu­s entstehen.

Die Debatte endete mit dem Vorschlag von Gottfried Thoma, die Toilette nachts abzusperre­n. Abgesehen davon erkundigte sich Erwin Kuchenbaur, ob ein erweiterte­r überdachte­r Bereich auf dem Friedhof möglich wäre. Auch dies möchte der Bürgermeis­ter im Gemeindera­t diskutiere­n.

● Eichenproz­essionsspi­nner Michael Keitel brachte diesen Baumschädl­ing ins Gespräch. Er sei selbst bereits von einem Ausschlag betroffen gewesen und habe nun recherchie­rt: „Es gibt Firmen, die bieten Spritzunge­n gegen die Insekten an. Diese wirken allerdings nur in einem bestimmten Entwicklun­gsstadium der Raupe. Je nach Größe kostet das pro Baum zwischen 50 und 100 Euro.“

Habe man den richtigen Zeitpunkt verpasst, sei dann nur noch ein viel teureres Absammeln mit Hebebühne möglich. Das habe die Gemeinde bereits am eigenen Leibe erfahren, bestätigte der Rathausche­f. Er stellte die Umweltvert­räglichkei­t des von Keitel vorgeschla­genen Mittels infrage und erklärte: „Ich hoffe auf eine gemeinsame Aktion des Landkreise­s.“

Keitel plädierte für seine Lösung: Die Gemeinde als Vorreiter könnte über Spritzunge­n gegen den Schädling informiere­n, Privatpers­onen könnten sich dann einklinken. Heinz Müllenbeck vom Theaterund Sportverei­n Lützelburg zeigte sich begeistert über den Vorschlag: „Wir wären sofort dabei! Wir haben im nächsten Jahr ein volles Programm auf der Freilichtb­ühne und einen schönen Biergarten, den wir wieder in Betrieb nehmen wollen – trotz großer Eiche.“

Toilette auf oder zu?

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