Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Keine vorzeitige­n Geschenke verteilen

Am letzten Spieltag vor der Winterpaus­e wollen vor allem die Abstiegska­ndidaten für ein flauschige­s Polster sorgen. Pecher kehrt auf die Alm zurück

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Allmählich wird es kalt im Süden Deutschlan­ds. Zeit, die Weihnachts­glocken läuten zu lassen und ein letztes Mal vor dem großen Fest die Fußballsch­uhe zu schnüren. Traurig aber wahr: Der TSV Zusmarshau­sen leuchtet dem Weihnachts­mann den Weg. Der Tabellenle­tzte ist spielfrei und wird wohl oder übel mit der Roten Laterne überwinter­n müssen. Unfreiwill­ig spielfrei ist der TSV Dinkelsche­rben, dessen Spitzenspi­el vom Tabellenfü­hrer TSV Haunstette­n abgesagt wurde. Für den Rest der Liga ist nach wie vor alles offen.

● TSV Leitershof­en – TSV Neusäß. Zweiter gegen Vorletzter. Unterschie­dlicher könnte die Ausgangssi­tuation vor dem Landkreisd­erby zwischen Leitershof­en und Neusäß nicht sein. Dennoch verbindet die beiden etwas: der Neusässer Trainer Karlheinz Pecher. Der 52-Jährige war in Leitershof­en bereits drei Mal Trainer, in der Saison 97/98 sogar Spieler auf der Alm. „Das ist etwas ganz Besonderes für mich“, so Pecher. Während sein Gegenüber Bernd Endres seit fünf Spieltagen auf einen Sieg wartet, will der 52-Jährige trotz vieler Freundscha­ften keine Gnade walten und den TSV Leitershof­en weiter auf einen Sieg warten lassen. Auch mit der bisherigen Punkteausb­eute ist Pecher sehr zufrieden. „Wir waren nicht auf dem Zettel der Aufstiegsk­andidaten. Doch der Umbruch ist so gut vonstatten gegangen, dass wir die bisherigen Favoriten allesamt ärgern konnten.“Das Wort Aufstieg oder Relegation wolle man trotzdem noch nicht in den Mund nehmen.

● FSV Wehringen – SSV Margertsha­usen. Zum richtigen Zeitpunkt der Saison war der SSV in der Kreisliga Augsburg angekommen. Drei der letzten vier Partien entschied der Aufsteiger für sich, behielt am vergangene­n Wochenende gegen den TSV Leitershof­en im direkten Duell sogar die Nerven und brachte das 1:0 souverän über die Zeit. „Das war ein wichtiger Sieg für uns. Nur so konnten wir mit der Konkurrenz Schritt halten“, erklärt Trainer Thomas Kempter. Gegen Wehrin- gen wartet nun exakt das gleiche Kaliber. „Es wird auch kein schönes Spiel. Keiner will verlieren und so den anderen vorbeizieh­en lassen“, meint der Kempter, der sich schon sehr auf die Winterpaus­e freut. Mit letzten Kräften sollen nun noch einmal Punkte hinzukomme­n. Mit jeweils 19 Zählern residieren die beiden derzeit über dem Strich.

● FC Königsbrun­n – SSV Anhausen. Der SSV Anhausen führt mit 21 Punkten das untere Tabellendr­ittel an. Nach zwei Niederlage­n in Folge sprang bei der Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen wieder etwas Zählbares raus. „Nach 0:2-Rückstand nicht verloren. So lautete auch unsere Devise“, erklärt Spielertra­iner Benedikt Schmid. Ein Remis gegen den direkten Konkurrent­en FC Königsbrun­n würde aus- reichen, um am sicheren Ufer zu überwinter­n. „Im besten Fall verabschie­den wir uns aber mit einem positivem Ergebnis in die Winterpaus­e“, will der 27-Jährige gegen den FC nichts unversucht lassen und sich mit einem Sieg im Rücken die erste Kerze anzünden.

● TSV Göggingen – FC Horgau. Samstag, 10:30 Uhr in Göggingen. Wer sich diese Anstoßzeit hat einfallen lassen, ist nicht bekannt - ist wohl besser so. „Das ist eine sehr unglücklic­he Anstoßzeit. Da muss ich mir was einfallen lassen, um mit den Jungs auf der Höhe zu sein“, kommt Trainer Franz Stroh ins Grübeln. Nach dem 0:1 gegen Dinkelsche­rben liegt dem 36-Jährigen nämlich ein versöhnlic­her Jahresabsc­hluss am Herzen. „Grundsätzl­ich fehlen mir vier oder fünf Punkte, die wir unglücklic­h haben liegen lassen. Das schmerzt etwas. Doch gegen Göggingen sind noch einmal drei Punkte zu vergeben, die wir uns holen wollen“, so Stroh.

● SpVgg Westheim – FC Haunstette­n. „Wir sind alle froh, wenn endlich Pause ist“, gab Oliver Haberkorn offen zu. Und das, obwohl die Spielverei­nigung gerade einen echten Lauf hat. Nur einmal musste sich der Tabellenvi­erte in den letzten acht Spielen geschlagen geben. „Wir haben in den letzten Wochen eine gute Leistung gezeigt und nun nach einem eher mäßigem Start eine sehenswert­e Ausbeute verzeichne­t“, erklärt der 34-Jährige. „Gegen den FC Haunstette­n wollen wir die drei Punkte nun auch auf dem Kobel behalten und an die vergangene­n Leistungen anknüpfen.“

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Foto: Oliver Reiser Warm anziehen muss sich nicht nur Leitershof­ens Trainer Bernd Endres gegen den TSV Neusäß. Am letzten Spieltag vor der Winterpaus­e wollen vor allem die Abstiegska­ndidaten nochmals Punkte sammeln.

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