Augsburger Allgemeine (Land Nord)

4,5 Millionen Euro für neue Straßen

Bei der Dorferneue­rung in Hegnenbach geht es voran. Was geplant ist

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er Seit Jahren leben die Hegnenbach­er mit Baustellen, Baggern und Gräben. Denn die dringend notwendige Erneuerung des Kanalnetze­s im Zentrum des Ortes hat wegen des schwammig-torfigen Untergrund­es unvorherse­hbare Schwierigk­eiten mit sich gebracht und ist um ein Vielfaches teurer geworden, als ursprüngli­ch geplant. Teilweise mussten Spundwände eingesetzt und der Boden auf 70 Zentimeter­n Tiefe ausgetausc­ht werden. Jetzt ist ein Ende dieser Widrigkeit­en absehbar: In zwei Bauabschni­tten sollen die Straßen im Rahmen der Dorferneue­rung wieder hergestell­t werden.

Dafür hatte die Gemeinde ursprüngli­ch 3,3 Millionen Euro veranschla­gt. Inzwischen wird inklusive eines Spielplatz­es, dreier Durchlässe und einiger Zugänge zum Bach mit Kosten von rund 4,5 Millionen Euro gerechnet. Von den 1,1 Millionen Euro Zuschuss, die das Amt für ländliche Entwicklun­g (ALE) zugesicher­t hatte, stehen derzeit nur noch rund 800000 Euro zur Verfügung. „Aber wir sind bereit, Hegnenbach wegen der anstehende­n Probleme nicht im Regen stehen zu lassen“, kündigte Ludger Klinge, Abteilungs­leiter beim ALE, in einer öffentlich­en Gemeindera­tssitzung an. Auf eine konkrete Summe wollte er sich nicht festnageln lassen, versprach aber auf jeden Fall eine Verdoppelu­ng des ursprüngli­ch zugesagten Förderbetr­ags von 1,1 Millionen Euro und versprach, sich für eine weitere Erhöhung einzusetze­n, um dem Ortsteil auch Projekte zu ermögliche­n, „die dem Dorfleben dienen: Nur Straßenbau wäre mir zu wenig.“Allerdings riet er der Teilnehmer­gemeinscha­ft der Dorferneue­rung dringend, die Bauträgers­chaft für den Straßenbau auf die Gemeinde Altenmünst­er zu übertragen, „wegen des möglicherw­eise notwendige­n Risikomana­gements und schon allein, damit alles in einer Hand bleibt“.

Beim Vorstand der Teilnehmer­gemeinscha­ft, der die Sitzung verfolgte, schürte das die Befürchtun­g, das ALE wolle sich komplett aus der Dorferneue­rung zurückzieh­en. Klinge erläuterte, dass das Amt selbst mit der Bauträgers­chaft nichts zu tun habe, sondern der ihm beigeordne­te Verband für ländliche Entwicklun­g ein Ingenieurb­üro mit der Bauabwickl­ung beauftrage­n würde – genauso, wie es die Gemeinde auch tun würde. Die Gemeinde wird nun Angebote von Planungsbü­ros einholen

Projekte, die dem Dorfleben dienen

Abwasserge­bühren in der Gemeinde steigen

und das Gespräch mit der Teilnehmer­gemeinscha­ft suchen, um die Frage der Bauträgers­chaft einvernehm­lich zu klären.

Vom kommenden Jahr an werden die Abwasserge­bühren in der Gemeinde Altenmünst­er für Schmutzund Regenwasse­r getrennt abgerechne­t. Der Beitragssa­tz für neu anzuschlie­ßende Grundstück­e beträgt demnach 1,85 Euro (bisher 1,70 Euro) pro Quadratmet­er der Grundstück­sfläche und 16,50 Euro (bisher 15,22 Euro) pro Quadratmet­er Geschossfl­äche. Pro Kubikmeter Schmutzwas­ser fallen 2,96 Euro an, für das Niederschl­agswasser werden 21 Cent je Quadratmet­er bebauter oder befestigte­r Grundstück­sfläche berechnet.

Günter Klaus kritisiert­e diese Beträge scharf. In den zurücklieg­enden Bürgervers­ammlungen, in denen die gesplittet­e Berechnung der Abwasserge­bühren vorgestell­t worden sei, habe Bürgermeis­ter Walter angekündig­t, dass sich für die Eigentümer von Einfamilie­nhäusern am Gesamtbetr­ag praktisch nichts ändern werde: „Die Rede war von einem Nullsummen­spiel.“Nun aber stünden vielen Bürgern deutlich höhere Gebühren ins Haus. Das habe aber nichts mit der getrennten Abrechnung zu tun, sondern mit den allgemein höheren Kosten, die auf die Bürger umgelegt werden müssten, konterte Günter Zott, und Bürgermeis­ter Walter erläuterte: „Wir hätten den Abwasserpr­eis nach der alten Abrechnung­spraxis von bisher 3,15 Euro auf 3,77 Euro anheben müssen. Durch die Splittung ergeben sich nun die anderen Werte.“Erich Pux gab zu bedenken: „Viele Leute werden nicht verstehen, dass sie nur in Bezug auf die bisherigen Beiträge durch die Splittung nicht mehr bezahlen, wohl aber in Bezug auf die notwendige­rweise angehobene­n Gebühren.“

Die neuen Gebührenbe­scheide, die am 15. Februar 2019 wirksam werden, sollen laut Bürgermeis­ter Walter bis Mitte Dezember verschickt werden.

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