Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Überzogene Vorschriften
Zu „Aiwanger fördert Wirtshäuser“(Seite 1) vom 23. November:
Die Idee von Herrn Aiwanger, das Wirtshaussterben auf dem Land zu stoppen, ist grundsätzlich nicht schlecht und zu befürworten. Aber allein mit „finanziellen Zuschüssen“wird das Problem nicht behoben.
Seit Jahren machen auf den Dörfern nicht nur Gasthäuser reihenweise dicht, sondern auch handwerkliche Metzgereien und Bäckereien können zum Teil nicht mehr existieren. Schuld daran sind nicht zuletzt auch die überzogenen und teilweise skurrilen Auflagen und Vorschriften der Behörden, mit denen kleine Familienbetriebe konfrontiert und (teilweise auch finanziell) überbelastet werden. Die EU-Gesetzgebung macht keinen Unterschied zwischen kleinen Handwerksbetrieben und Industrieoder Großbetrieben.
Hier müssen unsere Politiker endlich aufwachen und gezielt gegensteuern. Wenn im Dorf dann kein Metzger, kein Bäcker und kein Wirtshaus mehr da sind, dann wird gejammert und der Ruf nach sogenannten Dorfläden wird wieder lauter. Meistens ist es dann aber zu spät und die alten Wirtshäuser und Geschäfte bleiben leer und verschönern nicht unbedingt das Dorfbild.
Peter Haunstetter, Schwenningen