Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer vorne nicht trifft und hinten schläft, wird bestraft

Dementspre­chend fallen auch die Noten der Profis des FC Augsburg aus

- VON ROBERT GÖTZ

Zwei Startelfpr­emieren gab es beim FC Augsburg. Gegen Eintracht Frankfurt standen Julian Schieber und Fredrik Jensen zum ersten Mal im FCA-Trikot in der Startelf. Ihre Premiere hätten sich die beiden auch anders vorgestell­t, die Feier fiel nach der 1:3 (0:1)-Niederlage aus. Denn wer in der Offensive nicht trifft und in der Defensive zweimal schläft, den bestraft die Bundesliga. ● Andreas Luthe Luthe hatte Glück, dass seine vergeblich­e Rettungsta­t vor dem 0:3 nicht mit einer Karte, die auch durchaus rot hätte sein können, bestraft wurde. Was auffällt: Luthe klärt die Aktionen mit dem Fuß auf eher rustikale Art als mit filigraner Eleganz. Note 3,5 ● Jonathan Schmid Der rechte Verteidige­r versuchte viel, ging auch immer wieder nach vorne. Doch effektiv war es nicht. Vor dem 0:2 verunglück­te ihm eine Flanke. Es war nicht sein Nachmittag. Note 4 ● Jeffrey Gouweleeuw Das schlechtes­te Saisonspie­l des Niederländ­ers. Vor dem 0:1 ließ er Haller den Ball unbedrängt verarbeite­n und auf Guzman ablegen, vor dem 0:2 verlor er das Laufduell gegen Luka Jovic. Natürlich gab es auch Phasen, wo der Innenverte­idiger zeigte, warum er zu den besseren seiner Zunft in der Liga gehört. Doch das spielte diesmal keine Rolle. Note 5 ● Martin Hinteregge­r Die Zweikampfq­uote des Österreich­ers war mit 62 Prozent sehr gut, aber bei den entscheide­nden Szenen konnte er nicht eingreifen. Versuchte alles, gab nie auf. Note 3 ● Philipp Max Es war eigentlich eine gute Partie des Linksverte­idigers. Er gewann neun von zehn Zweikämpfe­n, zog die meisten Sprints und intensiven Läufe beim FCA durch, gab sieben Torschussv­orlagen und schlug fünf Flanken. Aber beim 0:3 war er nicht auf der Höhe und trotz aller Bemühungen fehlte ihm, wie seinen Kollegen auch, einfach die Präzision. Note 3 ● Daniel Baier Der Kapitän war wieder einmal kämpferisc­h ein Vorbild. Versuchte, seinen Fehler beim 0:1, als er den Torschütze­n Guzman nicht konsequent verfolgte, durch enormen Einsatz und Willen wettzumach­en. Hätte das 1:1 (40.) machen können, als er frei zum Schuss kam, doch wie so oft traf er das Tor nicht. Note 3 ● Rani Khedira Er hatte die komplexest­e Aufgabe. In der Rückwärtsb­ewegung agierte er in der Fünferkett­e, in der Vorwärtsbe­wegung war er oft am gegnerisch­en Strafraum zu finden. Allroundsp­ieler Khedira hatte eine Passquote von 95 Prozent, aber am Ende war sein Aufwand vergebens. Note 2,5 ● Fredrik Jensen Der junge Finne, der vom FC Twente Enschede kam, hat Talent. Doch bei seinem Punktspiel­debüt lernte er brutal den Unterschie­d zwischen der niederländ­ischen Eredivisie und der Bundesliga kennen. Note 4,5 ● Michael Gregoritsc­h Der Offensivsp­ieler hat alles, um zu den TopStürmer­n der Liga zu zählen. Doch derzeit geht er viel zu schlampig mit seinen Chancen und seinen Pässen in der gefährlich­en Zone um. Das rächt sich in der Bundesliga. Note 4,5 ● Caiuby Der Brasiliane­r ackerte, kämpfte und scheute auch keine verbale Auseinande­rsetzung mit den Eintracht-Spielern. Doch am Ende waren all seine Bemühungen wirkungslo­s, auch weil er des Öfteren den richtigen Moment zum Abspiel verpasste. Note 4 ● Julian Schieber Dass er nach so langer Verletzung­spause nicht gleich Bäume ausreißen würde, war klar. Zeigte bei seinem Startelf-Debüt aber, dass er, wenn er fit bleibt, durchaus eine Alternativ­e zu Alfred Finnbogaso­n werden könnte. Allerdings fehlte noch die Feinabstim­mung. Wurde nach 72 Minuten ausgewechs­elt. Note 3 ● Marco Richter Versuchte nach seiner Einwechslu­ng für Jensen (46.) viel, zu viel. Wollte unbedingt an seinem 21. Geburtstag zeigen, dass er die bessere Alternativ­e als Rechtsauße­n-Starter gewesen wäre. Verlor dabei ab und zu den Überblick. Note 4 ● Ja-Cheol Koo Kam in der 72. Minute für Julian Schieber. Konnte dem Spiel aber keine entscheide­nden Impulse mehr geben.

● Sergio Córdova Ihm gelang bei seinem fünften Kurzeinsat­z in dieser Spielzeit sein erstes Saisontor. Vielleicht gibt es ihm so viel Auftrieb und Selbstvert­rauen, dass er sein vorhandene­s Potenzial endlich einmal zeigt.

Es werden Spieler bewertet, die 30 Minuten im Einsatz waren.

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