Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rathausfoyer wird zur Schmuckschatulle
Zwei Tage lang stellen Freizeitkünstler etwa 750 Exponate im Meitinger Rathaus aus
Meitingen „Man kommt sich beim Betrachten der ausgestellten, kunstvollen und mit viel Liebe hergestellten Arbeiten vor, als wäre man in einem großen Schmuckkästchen“, schmunzelte eine junge Frau beim Schlendern durch die herrlich dekorierten Räumlichkeiten. Zum 33. Mal luden die Meitinger HobbyFreunde am vergangenen Wochenende zu ihrer Ausstellung ins Meitinger Rathaus ein. Etwa 750 kunstvoll gestaltete oder handgearbeitete Exponate präsentierten die Hobbykünstler am Samstag und Sonntag der Öffentlichkeit.
Nach der Eröffnung durch das Instrumentalduo Erika Beer (Gitarre) und Doris Asam (Geige), die irische Balladen erklingen ließen, richtete die Vorsitzende der HobbyFreunde Anne Herbst ihre Grußworte an die bereits zahlreich anwesenden Besucher. Herbst zeigte sich sehr stolz und beeindruckt, dass bei dieser Ausstellung noch mehr Exponate als in den Jahren zuvor betrachtet werden können.
Da immer mehr neue Gesichter an den Ausstellungen zu sehen sind, erläuterte Herbst die Anfänge des Vereins. Unter der Leitung des mittlerweile bereits verstorbenen Vereinsgründers Alfred Petzuch fand die erste Ausstellung im Frühjahr 1985 in Wertingen statt. Schon ein gutes halbes Jahr später wählte man als zweiten Ausstellungsort Meitingen. Stolz konnte Anne Herbst noch berichten, dass im vergangenen Jahr wieder drei Neuzugänge verzeichnet werden konnten. „Den Meitinger Hobby-Freunden gelingt es immer aufs Neue, ihre Ausstellung auf hohem Niveau zu halten, was sich in der großen Besucherzahl Jahr für Jahr widerspie- lobte Higl die Initiatoren der Veranstaltung. Die Ausstellung bringe jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit eine besondere Stimmung und Wärme in das Rathaus, lobte Higl die Aussteller, wobei er auch die vielfältige Mischung der verschiedenen Kunstrichtungen der Künstler aller Altersstufen hervorhob.
So präsentierte Hanni Gömmel eine Weihnachtskrippe, die aus betonierten Tüchern geformt und entstanden ist. Dominik Meyr stellte geschmackvolle und präzise gearbeitete Drechselarbeiten aus edlen Hölzern – vom Kugelschreiber über Flaschenöffner, Salz und Pfefferstreuer, Obstschalen bis hin zu Kerzenhaltern – aus. Manchem Hobbykünstler konnte man bei der Arbeit auch über die Schulter schauen. So hatte sich Hannelore Marb dazu entschlossen, während der Ausstel- lung Gästehandtücher mit Namen und Monogrammen zu besticken. „Diese“, so die leidenschaftliche Künstlerin, „sind für das Kinderheim Baschenegg, das auch den Erlös der Sonderausstellung erhält, gedacht.“
Ein Stammteilnehmer bei der Meitinger Hobbyausstellung ist der im katalonischen Barcelona geborene Narciso Turbany. Seit dem Jahr 2002 lebt der mittlerweile 90-jährige Spanier in Meitingen und fühlt sich hier sehr wohl. „Bereits als Kind habe ich mit dem Malen begonnen und bin auch heute noch mit großer Begeisterung bei der Sache“, erzählte der Südländer. „Mit meinen Bildern will ich die spanische Sonne ins trübe und winterlich nasskalte Meitingen holen“, schmunzelte der Katalane.
Daneben wurden Exponate wie Malarbeiten in Aquarell, Acrylgelt“, oder reiner Öltechnik, aber auch Exponate aus edlen Materialien wie Bastelarbeiten aus besonderen Hölzern, darunter Krippen mit Ställen, ausgestellt. Anne Herbst wies darauf hin, dass weit über 100 Exponate im Eingangsbereich des Rathausfoyers sowie gespendete Kunstkostbarkeiten erworben werden können. Der Erlös aus der Aktion dieser Sonderausstellung kommt – wie bereits seit mehreren Jahren – dem Marienheim in Baschenegg zugute. Des Weiteren wird die Benefizaktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks unterstützt. Dafür hat Hobbykünstler Robert Eber verschiedene Holzsterne zum Verkauf gebastelt.
Auch auf dem weltbekannten Christkindlmarkt in der Frankenmetropole Nürnberg sind diese Sterne für Menschen, die leider nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, erhältlich.