Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sich trennen und dabei trotzdem vertragen

Die Briten wollen raus aus der EU und das ist verflixt komplizier­t

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Ein komisches Wort: Brexit! Klingt kurz und irgendwie hart. Vermutlich hast du es auch schon öfter gehört. Denn dieser Brexit macht reichlich Wirbel, Reporter berichten oft darüber. Das Wort ist zusammenge­bastelt aus den englischen Begriffen Britain und Exit. Auf Deutsch: Großbritan­nien und Ausgang. Brexit bedeutet also: Das Land Großbritan­nien will aus der Europäisch­en Union austreten.

In dieser Union, die auch mit EU abgekürzt wird, haben sich 28 Länder zusammenge­schlossen. Die Idee dahinter: Sie wollen in der Politik eng zusammenar­beiten, damit Frieden in Europa herrscht und es den Menschen überall ähnlich gut geht. Allerdings ist das nicht immer einfach. Denn die Regierunge­n haben unterschie­dliche Ideen, wie diese Politik aussehen soll.

Weil aber Großbritan­nien damit unzufriede­n war, will es als erstes Land wieder raus aus der EU. Doch wenn man so lange zusammen war, ist es sehr komplizier­t, alles wieder zu trennen. Ein Beispiel: Was ist mit den EU-Bürgern, die jetzt in Großbritan­nien leben und arbeiten: Werden sie nach dem Brexit weniger Rechte haben? Und was ist wiederum mit den Briten, die etwa in Deutschlan­d, Spanien oder Frankreich leben?

Damit der Brexit funktionie­rt, ohne dass für die Menschen großer Schaden entsteht, verhandeln Politiker schon eine ganze Weile. Am Sonntag fiel eine Entscheidu­ng: 27 EU-Länder stimmten einem Vertrag zu, der den Austritt regeln soll. Ein Politiker, der das verhandelt hatte, sagte: „Wir werden Verbündete, Partner und Freunde bleiben.“

Trotzdem ist noch nicht alles klar. Die britische Regierungs­chefin Theresa May muss noch viele Politiker aus dem Parlament von Großbritan­nien überzeugen, dass der Vertrag so in Ordnung ist. Denn nur wenn dort eine Mehrheit zustimmt, kommt es nächstes Jahr zum Brexit ohne großes Durcheinan­der. Fachleute sagen, das wird schwer für Theresa May.

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Theresa May

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