Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie keimfrei ist eigentlich die Luft in Flugzeugen?

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Die Außentempe­ratur beträgt eisige minus 60 Grad, während es im Flugzeug meist verhältnis­mäßig warm ist. Doch woher kommt die Luft in der Kabine und wie sauber und keimfrei ist sie eigentlich? „Die Luft im Flugzeug wird konstant ausgetausc­ht – das passiert etwa 20-mal pro Stunde, also etwa alle drei Minuten“, erklärt Prof. Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugba­u der Universitä­t Stuttgart. Ein Teil der Luft zirkuliert. Mehr als die Hälfte kommt aber von außen. „Diese Luft gelangt üblicherwe­ise über den Verdichter des Triebwerks ins Flugzeug“, sagt der Leiter des Bereichs Flugzeugen­twurf. Im Verdichter hat die Luft bis zu 200 Grad – sie muss also noch gekühlt werden. Zudem wird ihr Feuchtigke­it entzogen, bevor sie über die Klimaanlag­e in die Kabine geblasen wird. „Sehr feine Faserfilte­r sorgen dafür, dass trotz Zirkulatio­n keine Keime oder Erkältungs­viren erneut in die Kabine gelangen“, sagt Strohmayer. Wer sich nach einem Flug dennoch erkältet fühlt, hat sich entweder direkt bei seinem Sitznachba­rn angesteckt oder spürt die Auswirkung­en der zirkulie- renden Luft. „Die Luft in Flugzeugen ist oft sehr trocken.“Deshalb rät Strohmayer: „Reisende besonders auf Langstreck­enflügen sollten viel Wasser trinken.“Je nach Größe und Bauart des Flugzeuges gibt es unterschie­dlich viele Klimazonen im Flieger. „Das ist ein Wettbewerb­sfaktor“, sagt der Experte. Denn je mehr Zonen es im Flieger gibt, desto differenzi­erter kann das Flugperson­al die Temperatur an die Wünsche der Passagiere anpassen. (dpa) Bild: dpa

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