Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie man sich Ordnungshü­ter wünscht

- VON MARCUS BÜRZLE mb@augsburger-allgemeine.de

Träumen wir kurz: Ein Ordnungsdi­enst muss streng sein. Aber nur bei den „bösen“Buben. Sonst muss er vor allem freundlich sein. Er muss durchgreif­en und zugleich locker sein. Klar im Auftreten und plaudernd im Ton. Er muss präsent sein, aber nicht durch Präsenz nerven. Ein Ordnungsdi­enst muss dort im Einsatz sein, wo es sich die Bürger wünschen, und nicht da, wo es nervt. Was aber, wenn sich die Bürger da nicht einig sind?

Es ist eine Illusion, dass der städtische Ordnungsdi­enst es allen recht machen kann. Und viele Bürger sind froh, dass die Stadt dafür sorgt, dass der Müll nicht in Grünanlage­n liegen bleibt, Autos langsam fahren und die Plätze nicht zu Schankstub­en verkommen. Gerade hier – siehe Elias-Holl-Platz – wünschen sich viele noch mehr Einsatz. Das ist ebenso verständli­ch wie Kritik an den Kontrolleu­ren. Sie müssen – so schwierig das ist – tatsächlic­h streng und freundlich zugleich sein. In den meisten Fällen stehen sie nämlich ihrem „Chef“gegenüber – dem Bürger. Für einen „braven“Augsburger ist es befremdlic­h, wenn ihm wegen einer Lappalie sechs, sieben Uniformier­te entgegen treten. Gut, dass diese Zeiten vorbei sind. Und muss jede Diskussion sofort bedeuten, dass man bezahlen muss? Ein Meinungsau­stausch kann auch den Sinn und Zweck einer Kontrolle klar machen. Das kann man als Bürger von seinem Ordnungsdi­enst getrost erwarten. Aber es gilt auch: Wenn man mal wirklich etwas falsch gemacht hat, hilft nur: Strafe abnicken und künftig besser machen.

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