Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Oh weh: Die Pommes-Krise

- VON MAXIMILIAN CZYSZ mcz@augsburger-allgemeine.de

Cilena, Sieglinde, Hansa, Linda, Nicola, Selma, Cinja, Aula oder auch Adretta: Sie alle hatten es heuer nicht leicht. Denn die Kartoffels­orten mit den wohlklinge­nden Namen litten unter dem heißen und trockenen Sommer, dessen Folgen fast überall in Deutschlan­d zu spüren waren. Der Verband der kartoffelv­erarbeiten­den Industrie spricht jetzt vom historisch­en Ernte-Tiefstand – mit Folgen. Zum einen wird erwartet, dass sich die Dürre 2018 noch auf die Folgesaiso­n 2019/2020 auswirken wird, da es nicht mehr genügend Pflanzgut gibt. Zum anderen hat die Industrie jetzt gehörige Probleme: Weil es kaum dicke Dinger gibt, werden wohl auch die Pommes kleiner als gewohnt ausfallen. Bricht wegen der geschrumpf­ten Knollen jetzt der XXL-Pommes-Notstand aus?

Den gab es vor Jahren in Japan. Eine Fast-Food-Kette hatte wegen eines Streiks von Hafenarbei­tern nicht genug Kartoffeln geliefert bekommen. Die Folge: Es wurden einfach kleinere Portionen verkauft. Japan hat’s verkraftet. Und Deutschlan­d wird die PommesKris­e ebenfalls überstehen. Jedes Jahr geben wir über 250 Millionen Euro dafür aus – und bald vermutlich noch etwas mehr. Vielleicht findet auch ein Umdenken statt: Schon einmal über leckere Alternativ­en nachgedach­t, die die tollen Knollen bieten?

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