Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Hobbykünstler-Markt blüht im Pfarrheim auf
Wie in Langweid aus einem Geheimtipp ein Publikumsmagnet wurde
Langweid Die kleine, feine Hobbykünstlerausstellung in Langweid, die immer am letzten Wochenende im November ihre Türen öffnet, ist vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten geworden. Dieses Jahr wurden die Tische schon näher zusammengerückt, damit alle Aussteller, die dabei sein wollten, Platz fanden. Die Organisatorinnen Christa Kohout und Eva Egger konnten sich über großes Interesse vor und hinter den Verkaufstischen freuen. Gutgetan hat der Veranstaltung der Umzug vom Rathaus ins barrierefreie Pfarrheim. Ohne Hindernisse für Kinderwagen oder Gehwagen ist das Angebot für alle Interessierten gut erreichbar.
Schon vor der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr spickten die ersten Interessenten in den Pfarrsaal und wurden beim Anblick der vielen schönen Dinge im Handumdrehen zu Käufern. Im Foyer gab es feinen Steinschmuck und glitzernde Amethystdrusen aus der Werkstatt von Manfred und Liesel Bernklau aus Biberbach zu bewundern und zu kaufen. Vorsichtig wanderten kleine Finger über die glatt polierten Mineralien, an denen das Innenleben der Erde in faszinierenden Farben und Mustern sichtbar wird.
Zum ersten Mal dabei war auch Rita Klein aus Lützelburg, die mit verblüffend echt aussehenden Blüten aus feiner Keramik Ideen für einen unvergänglichen Strauß aus roten und weißen Weihnachtssternen in die Köpfe der Besucher pflanzte. Wer schon etwas weiterdachte, nahm sich ebenso dauerhafte, zarte Schneeglöckchen mit nach Hause, die auf der Fensterbank geduldig auf ihren saisonalen Einsatz in ein paar Monaten warten können.
Hauchdünn geklöppelte Deckchen, Engel aus Treibholz und „Blech aus dem Lech“, schräge Weihnachtsbäume mit Knubbelnase aus Keramik, kuschlige Bären und handgestrickte Mini-Pullis: Die Hobbykünstler hatten sich das Jahr über jede Menge einfallen lassen, mit dem sie ihre Fans am Wochenende überraschten.
Wer nicht nur am Resultat, sondern auch am Werden der schönen Dinge interessiert war, kam nicht zu kurz. Mit buntem Wachs und heißem Maleisen entstanden bei Gerlinde Reitenauer nach der Enikaustiktechnik effektvolle Bilder. Mit noch heißerer, blauer Flamme zeigte Christine Rösch hinter einer die Zuschauer schützenden Glaswand, wie aus bunten Glasstäben tolle Perlen und Schmuckstücke entstehen. Bei Daniela Berger hieß es genau hinschauen, wenn aus feinsten Fäden beim Klöppeln hauchfeine Gespinste entstehen, mit denen man den Tisch, den Weihnachtsbaum oder auch sich selbst schmücken kann.
Glänzende Augen und vorweihnachtliche Stimmung nahmen die Besucher alle mit nach Hause. Die meisten auch noch ein paar hübsche Dinge, was den Geschenkestress im Advent schon etwas mildern hilft. Die Standgebühren der zwanzig Aussteller werden traditionell für einen guten Zweck gespendet. Wer in diesem Jahr davon profitieren wird, überlegen die Hobbykünstler noch.