Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Carsharing bald auch in den Stauden?

Ob das Modell der Stadtwerke Augsburg bis nach Fischach kommt, hängt vor allem vom Interesse ab. Eine Bedarfsana­lyse

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach Gibt es in Zukunft auch in den Stauden einen Platz, wo sich jeder ein Auto der Stadtwerke Augsburg ausleihen kann? Das Carsharing-Modell existiert bereits in einigen größeren Kommunen im Landkreis. Ein Signal des Fischacher Marktgemei­nderats steht noch aus – er will zunächst ermitteln, ob dafür tatsächlic­h ein Bedarf besteht.

Ist das Interesse groß und sollte die Wirtschaft­lichkeitsb­erechnung positiv ausfallen, dann könnte in der Marktgemei­nde ein Platz eingericht­et werden, der zunächst mit zwei Fahrzeugen bestückt wird. Sich für das Modell stark gemacht hatte Marktgemei­nderätin Ines Penzhorn. Auf ihren Antrag hin bat die Verwaltung Swa-Carsharing der Stadtwerke Augsburg um ein Konzept. In dem Angebot wird der Gemeinde der Abschluss eines vierjährig­en Vertrags empfohlen. Dabei soll sie einen der jeweiligen Fahrzeugkl­asse entspreche­nden jährlichen Zuschuss erbringen. Bei einer täglichen Auslastung von sechs Stunden des jeweiligen Fahrzeugs wird nach den Vertragsbe­dingungen dieser Zuschuss zur Hälfte wieder zurückbeza­hlt.

Was das konkret für die Kunden des Mietservic­es bedeutet, weiß Fischachs Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r. „Die monatliche Grundgebüh­r würde sieben oder neun Euro betragen.“Nur bei Fahrten entstünden weitere Zeit- und Kilometerk­osten. „Treibstoff-, Kundendien­stund Reinigungs­kosten sind bereits enthalten.“Die Buchung eines Fahrzeugs könne telefonisc­h oder online rund um die Uhr erfolgen. Weitere Kriterien sind: Die Buchungsda­uer würde mindestens eine Stunde bis zu mehreren Wochen betragen. Die Öffnung der Autos läuft mittels einer Kundenkart­e oder App direkt am Fahrzeug ab. Die Rückgabe muss im ordentlich­en Zustand und mit mindestens einer Viertel-Tankfüllun­g erfolgen. Die Fahrzeugko­ntrolle übernimmt der Nachmieter.

Marktgemei­nderätin Ines Penzhorn ist sich sicher: Die Nachfrage werde auf dem Land kommen. Interessan­t sei das Angebot vor allem für diejenigen, die kein eigenes Auto besitzen, oder nicht täglich auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Bürgermeis­ter Ziegelmeie­r wertet das Konzept als „durchaus überlegens­wert“, während Gemeinderä­tin Annett Fischer zu bedenken gibt, dass das Angebot uninteress­anter werde, je länger ein Fahrzeug stehe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany