Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Fall Kuka weckt Misstrauen
Welche Ziele verfolgen chinesische Investoren?
Augsburg Der „Fall Kuka“schlägt weiterhin Wellen. Dass Konzernchef Till Reuter trotz seiner Erfolge vorzeitig gehen muss, sorgt nicht nur in der Belegschaft des Augsburger Roboterbauers für Unruhe. Schließlich schlägt chinesischen Investoren in Deutschland ohnehin schon ein gewisses Misstrauen entgegen. Die Bundesregierung will heimisches Know-how besser vor Übernahmen aus Fernost schützen. Doch manche Firmen sehen im Ein- stieg von internationalen Konzernen auch eine Chance. Sie wollen also gar nicht unbedingt geschützt werden. Kuka war 2016 vom Haushaltsgeräte-Riesen Midea übernommen worden. Bislang hatten sich die neuen chinesischen Besitzer zurückgehalten. Doch damit scheint es nun vorbei zu sein. Nachdem sich die Gewinnaussichten des Augsburger Unternehmens eingetrübt hatten, senkten die Chinesen den Daumen für Firmenchef Reuter. Er geht trotz eines bis 2022 laufenden Vertrages schon Anfang Dezember.
Über die schwierige Frage, wann die Politik in den freien Markt eingreifen soll, schreibt Sarah Schierack auf der Wirtschaft. In seinem
Kommentar erklärt Gregor Peter Schmitz die Strategie der neuen Wirtschaftsweltmacht und die heißt „China First“. Im Porträt auf Seite 2 schreibt Michael Stifter über Andy Gu, den Mann, der Till Reuter aus Augsburg vertreibt.