Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburger Panther haben gut lachen

Gastgeber zerlegen Wolfsburg beim 6:2-Sieg nach allen Regeln der Kunst. Kuka-Chef spricht zu den Fans

- VON MILAN SAKO

Augsburg Die DEL-Mannschaft der Stunde feierte einen aus mehreren Gründen bemerkensw­erten Eishockey-Abend. Vor dem Match gegen Wolfsburg nutzte Till Reuter, der scheidende Vorstandsc­hef des Augsburger Roboterbau­ers Kuka, die Gelegenhei­t, sich von den Firmen-Mitarbeite­rn zu verabschie­den. „Ich bin bei den Panthern gerne gewesen. Ich danke Ihnen allen für die Treue. Ich werde Augsburg und Kuka nicht vergessen“, sagte der 50-Jährige, der das Unternehme­n nach Unstimmigk­eiten mit den chinesisch­en Eigentümer­n verlässt.

Reuter hatte 1550 Firmen-Mitarbeite­r zum Match eingeladen. Und weil zudem Studenten verbilligt­e Eintrittsk­arten erhalten hatten, war der normalerwe­ise ungeliebte Dienstag-Spieltag gegen einen eher unattrakti­ven Gegner mit 5770 Besuchern im Curt-Frenzel-Stadion gut besucht. Die Panther-Profis boten Kukanern, Studenten und allen anderen Eishockey-Fans mit dem 6:2 (5:0, 0:1, 1:1) gegen Wolfsburg den vierten Sieg in Folge.

Mit einem furiosen Auftakt legten die Panther die Basis für drei Punkte. Im ersten Abschnitt zerlegte der AEV die arg ersatzgesc­hwächten Grizzlys in seine Einzelteil­e. Die Augsburger waren immer einen Schritt schneller und gedanklich einen Spielzug weiter als ihre Gegner, die sie bereits im ersten Heimspiel mit 6:0 besiegt hatten. Dieses Ergebnis brachte das Team von Trainer Mike Stewart beinahe in 20 Minuten wieder zustande. Die Panther kombiniert­en lässiger als im Training und Wolfsburgs Torwart David Leggio war der Verzweiflu­ng nahe. Matt Fraser eröffnete in Überzahl nach fünf Minuten das Schützenfe­st mit dem 1:0. Im Anschluss kam Stadionspr­echer Ingo Weighardt kaum hinterher, die weiteren Treffer von erneut Fraser, Daniel Schmölz, Christoph Ullmann und Drew LeBlanc anzusagen. Zwei Torvorlage­n steuerte AEV-Eigengewäc­hs Marco Sternheime­r bei, der beinahe seinen ersten DEL-Treffer erzielt hätte. „Wir haben einen vollen Kader, während bei Wolfsburg viele Leute fehlen. Das merkt man im dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen schon“, ordnete Augsburgs Sportmanag­er Duanne Moeser das hohe Drittelres­ultat ein.

Die Wolfsburge­r retteten sich mit Mühe in die erste Pause, und danach ließen es die Augsburger etwas ruhiger angehen. Im zweiten Abschnitt traf lediglich Daniel Sparre zum 5:1. Anschließe­nd rächte sich Augsburgs Verteidige­r Scott Valentine für einen an ihm angebracht­en Check gegen den Kopf und knöpfte sich den Übeltäter Christoph Höhenleitn­er gleich selbst im Faustkampf vor. Mit fünf Minuten plus einer Spieldauer­strafe war die Partie für Valentine zur Halbzeit bereits beendet. Matt Fraser stellte mit seinem dritten Tor des Abends auf 6:1, Dehner traf zum 6:2.

Eine herzerfris­chende Abschiedsr­ede eines Firmenchef­s im CurtFrenze­l-Stadion und ein grandioses erstes Drittel bleiben von einem gelungenen Eishockey-Abend hängen. Augsburger Panther Keller – Lamb, Valentine; McNeill, Haase; Sezemsky, Tölzer; Rekis – White, LeBlanc, Hafenricht­er; Schmölz, Ullmann, Detsch; Fraser, Gill, Sternheime­r; Payerl, Stieler, Trevelyan

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Panther-Spieler Christoph Ullmann bejubelte nicht nur einen eigenen Treffer, sondern am Ende auch den 6:2-Erfolg seiner Mannschaft.
Foto: Siegfried Kerpf Panther-Spieler Christoph Ullmann bejubelte nicht nur einen eigenen Treffer, sondern am Ende auch den 6:2-Erfolg seiner Mannschaft.

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