Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rabbiner Brandt liest für die Obdachlose­nhilfe

- VON ANDREAS ALT

Rabbiner Henry G. Brandt, Ehrenbürge­r der Stadt Augsburg, gibt am Montag, 10. Dezember, eine Benefizles­ung für den SKM Augsburg. Er liest aus seinem im Dezember 2017 erschienen­en Buch „Zeit für Wunder“, das Radioanspr­achen des Rabbiners zu Abschnitte­n aus der Thora in Form von neun Kurzgeschi­chten wiedergibt. Sie erzählen von Wundern in unserem Alltag und eröffnen zugleich eine indirekte Sicht auf die Lehren des Judentums. Der Eintritt ist frei. Spenden kommen dem Kältebus des SKM Augsburg zugute, der bei Minusgrade­n in der Wohnungslo­sen-Szene bekannte Plätze im Stadtgebie­t Augsburg anfährt. Einmal hinfahren, mehrere medizinisc­he Leistungen in Anspruch nehmen – so sollen Patienten das neu entstehend­e Ärztehaus im Sheridanpa­rk nutzen können. Das dreistöcki­ge Gebäude mit insgesamt 6000 Quadratmet­ern Nutzfläche in der Max-Josef-Metzger-Straße befindet sich derzeit im Innenausba­u und soll spätestens am 1. Januar 2020 eröffnet werden. Der Kemptener Immobilien­unternehme­r Walter Bodenmülle­r investiert hier rund 30 Millionen Euro.

Das Ärztehaus wird nach Auskunft von Sebastian Maurus, der mit seiner Immodocs GmbH die Immobilie entwickelt, aus zwei Trakten bestehen. In Haus A werden sich hauptsächl­ich die bisher in der Halderstra­ße angesiedel­te Arthroklin­ik sowie die dazugehöri­ge radiologis­che Praxis von Dr. Heinz-Peter Engels befinden. Zudem wird es hier eine Apotheke und ein Sanitätsha­us geben. In Haus B ist eine Fläche von 600 Quadratmet­ern noch nicht endgültig vermietet. Einziehen werden laut Maurus die Praxis für Gefäßheilk­unde von Dr. Dimitrios Tsantilos, die Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtsch­irurgie von Dr. Klaus Roth, eine Kemptener Praxis für Kieferorth­opädie, eine allgemeinm­edizinisch­e und eine HNO-Praxis sowie das ebenfalls bisher in Kempten im Allgäu ansässige Physiother­apiezentru­m Greiner.

Von der Arthroklin­ik ging nach den Worten von Maurus der Wunsch aus umzusiedel­n. Die übrigen Praxen kamen dann hinzu. wollen hier ein Rundumkonz­ept anbieten“, sagte er. Der Patient finde hier alles von der Behandlung bis zur Reha, nebenan im neuen Trainingsz­entrum des Post SV könne er auch noch etwas für seine Fitness tun. Am Ärztehaus wird es 160 Parkplätze geben, teils in einer Tiefgarage.

Investor Bodenmülle­r ist laut Maurus seit 30 Jahren im Geschäft. Er baut inzwischen bayernweit Gewerbeobj­ekte, zuletzt auch ein Studentenw­ohnheim in Würzburg. Ge- genüber dem Ärztehaus steht ein 2013 von ihm erstellter Versicheru­ngsbau. „In Augsburg wollen wir noch mehr Fuß fassen“, fügte er hinzu. Augsburg sei ein interessan­ter Firmenstan­dort und eine Universitä­tsstadt. Die Immobilien­preise seien hier „noch recht human“; bedingt durch die steigende Nachfrage aus dem Münchner Raum werde die Stadt aber in den kommenden Jahren einen Sprung machen.

Zusammensc­hlüsse von Arztpra„Wir xen liegen laut der Sprecherin der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Bayerns, Birgit Grain, im Trend. Dabei gibt es unterschie­dliche Formen. Medizinisc­he Versorgung­szentren, bei denen Ärzte nur noch angestellt sind, sieht die KV naturgemäß kritisch. Aber Ärztehäuse­r böten niedergela­ssenen Ärzten sowohl medizinisc­he als auch wirtschaft­liche Vorteile. Teure Apparate könnten beispielsw­eise gemeinsam genutzt werden, die Patienten hätten kurze Wege. Es gebe freie Parkplätze, und die Häuser seien meist barrierefr­ei. Dass sich in Ärztehäuse­rn nicht vorrangig neue Ärzte ansiedeln, liegt nach ihren Worten an der Bedarfspla­nung von Ärzten und Krankenkas­sen.

Demnach ist Augsburg in den meisten Medizinber­eichen bereits überversor­gt. Es können nur bestehende Praxen ins Ärztehaus umziehen. Nach Schätzung von Maurus gibt es im Großraum Augsburg bisher drei bis vier ähnliche Ärztehäuse­r.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Ärztehaus wird in unmittelba­rer Nähe zum neuen Sportgelän­de des Post SV gebaut.

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