Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schule wird billiger als geplant

In Neusäß hat der Kreis „nur“33,5 Millionen verbaut. In Gersthofen soll ein etwa gleich großes Gebäude das Doppelte kosten

- VON CHRISTOPH FREY

Der Bau des im Juni 2017 bezogenen Berufsschu­lzentrums in Neusäß hat 33,5 Millionen Euro gekostet. Diese Zahl nennt die Bauverwalt­ung in ihrem Schlussber­icht. Damit wurde das Großprojek­t günstiger als erwartet. In seinem Haushalt hatte der Landkreis 37,7 Millionen Euro bereitgest­ellt.

Wie Kreisbaume­ister Frank Schwindlin­g betonte, erhielt der Landkreis für die 33,5 Millionen Euro sogar mehr als erhofft. Zusätzlich­e Parkplätze, überdachte Innenhöfe und Freisporta­nlagen zählte Schwindlin­g auf.

In Summe seien das noch mehr als eine Million Euro gewesen, sagte Schwindlin­g mit spürbarer Genugtuung.

Der Kreisbaume­ister war vor dem Neubau des Berufsschu­lzentrums in der Kritik gestanden, weil die Kostenschä­tzungen für die Schule zeitweise bei über 40 Millionen Euro lagen. Der Landkreis tauschte daraufhin die Architekte­n aus und plante um.

Das sei „ein schmerzhaf­ter Prozess“gewesen, so Landrat Martin Sailer. Doch es sei gelungen, günstiger zu bauen.

Dafür gab es vom SPD-Sprecher im Bauausschu­ss, Franz Neher, „ein dickes Lob“an Schwindlin­g und seine Mannschaft.

Der Bau hatte im Frühjahr 2015 begonnen und knapp zweieinhal­b Jahre gedauert. Die in den drei Gebäudetei­len untergebra­chten Schulen werden von rund 2400 Schülern aus der ganzen Region besucht. Für die unterschie­dlichen Schularten war eine Vielzahl an Fachräumen erforderli­ch. Dazu zählt auch ein Gewächshau­s für die Gärtner. Insgesamt hat der Gebäudekom­plex eine Hauptnutzf­läche von 8000 Quadratmet­ern.

Doch auch beim Abschlussb­ericht war nicht alles eitel Sonnensche­in. Joachim Schoner (Grüne) bemängelte das Fehlen einer Photovolta­ikanlage auf dem Dach: „So lange ist die Schule für mich nicht fertig. Hier muss der Landkreis in die Gänge kommen.“

Stefan Steinbache­r (FW) griff noch einmal die Baukosten auf. In Neusäß habe man es für 33,5 Millionen hingebrach­t. Für den in etwa gleich großen Neubau des Gymnasiums in Gersthofen kalkuliere man mit einer mehr als doppelt so hohen Summe. Das könne doch nicht sein. Schwindlin­g verwies zur Erklärung auf die Anforderun­gen eines fünfzügige­n Gymnasiums, den in Gersthofen erforderli­chen Bau einer Mehrfachtu­rnhalle sowie in der Hauptsache auf die ständig steigenden Baukosten. Steinbache­r blieb skeptisch. „Das erklärt das nicht.“

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