Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schule wird billiger als geplant
In Neusäß hat der Kreis „nur“33,5 Millionen verbaut. In Gersthofen soll ein etwa gleich großes Gebäude das Doppelte kosten
Der Bau des im Juni 2017 bezogenen Berufsschulzentrums in Neusäß hat 33,5 Millionen Euro gekostet. Diese Zahl nennt die Bauverwaltung in ihrem Schlussbericht. Damit wurde das Großprojekt günstiger als erwartet. In seinem Haushalt hatte der Landkreis 37,7 Millionen Euro bereitgestellt.
Wie Kreisbaumeister Frank Schwindling betonte, erhielt der Landkreis für die 33,5 Millionen Euro sogar mehr als erhofft. Zusätzliche Parkplätze, überdachte Innenhöfe und Freisportanlagen zählte Schwindling auf.
In Summe seien das noch mehr als eine Million Euro gewesen, sagte Schwindling mit spürbarer Genugtuung.
Der Kreisbaumeister war vor dem Neubau des Berufsschulzentrums in der Kritik gestanden, weil die Kostenschätzungen für die Schule zeitweise bei über 40 Millionen Euro lagen. Der Landkreis tauschte daraufhin die Architekten aus und plante um.
Das sei „ein schmerzhafter Prozess“gewesen, so Landrat Martin Sailer. Doch es sei gelungen, günstiger zu bauen.
Dafür gab es vom SPD-Sprecher im Bauausschuss, Franz Neher, „ein dickes Lob“an Schwindling und seine Mannschaft.
Der Bau hatte im Frühjahr 2015 begonnen und knapp zweieinhalb Jahre gedauert. Die in den drei Gebäudeteilen untergebrachten Schulen werden von rund 2400 Schülern aus der ganzen Region besucht. Für die unterschiedlichen Schularten war eine Vielzahl an Fachräumen erforderlich. Dazu zählt auch ein Gewächshaus für die Gärtner. Insgesamt hat der Gebäudekomplex eine Hauptnutzfläche von 8000 Quadratmetern.
Doch auch beim Abschlussbericht war nicht alles eitel Sonnenschein. Joachim Schoner (Grüne) bemängelte das Fehlen einer Photovoltaikanlage auf dem Dach: „So lange ist die Schule für mich nicht fertig. Hier muss der Landkreis in die Gänge kommen.“
Stefan Steinbacher (FW) griff noch einmal die Baukosten auf. In Neusäß habe man es für 33,5 Millionen hingebracht. Für den in etwa gleich großen Neubau des Gymnasiums in Gersthofen kalkuliere man mit einer mehr als doppelt so hohen Summe. Das könne doch nicht sein. Schwindling verwies zur Erklärung auf die Anforderungen eines fünfzügigen Gymnasiums, den in Gersthofen erforderlichen Bau einer Mehrfachturnhalle sowie in der Hauptsache auf die ständig steigenden Baukosten. Steinbacher blieb skeptisch. „Das erklärt das nicht.“