Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Silvesterp­arty abgesagt

Die Stadt Gersthofen feiert ihr 50-jähriges Bestehen, sagt aber zum Auftakt das Großereign­is auf dem Rathauspla­tz ab. Es gibt schon einen Plan B

- VON JANA TALLEVI

Mit einer großen Party auf dem Rathauspla­tz wollte Gersthofen ins Jubiläumsj­ahr 2019 starten. Daraus wird nun nichts. Warum, lesen Sie auf

Gersthofen Mit einer Absage beginnt das Jubiläumsj­ahr zum 50-jährigen Bestehen der Stadt Gersthofen am 31. Dezember: Die große Silvesterp­arty auf dem Rathauspla­tz ist gut einen Monat vor der Feier wieder abgesagt worden. Der Grund: Die von der Aufsichtsb­ehörde im Landratsam­t geforderte­n Sicherheit­sauflagen seien nicht mehr zu stemmen gewesen, berichtete Bürgermeis­ter Michael Wörle gestern. „Das war uns zuvor nicht klar.“

Unter anderem hätten etwa 30 Security-Leute für den Abend geordert werden müssen, so der Bürgermeis­ter. Auch Mitarbeite­r aus dem Rathaus hätten an diesem Abend arbeiten müssen. Geplant war, mit Bewirtung und Partystimm­ung gemeinsam vor dem Rathaus ins Jubiläumsj­ahr zu 50 Jahre Stadterheb­ung zu starten. Die Bewirtung sei schon fix geplant gewesen. Doch weil Silvesterf­eiern schwer kalkulierb­ar sind, kamen am Ende Zwei- Nicht erlaubt sei etwa, dass die Besucher Feuerwerks­körper mitbringen. Für den Fall, dass sie das doch tun, „hätten wir diese einsammeln, mit Namen versehen und in einen Container einschließ­en und nach der Feier wieder ausgeben müssen“, erklärt der Bürgermeis­ter. Auch eine Vielzahl an Sanitätern hätte im Hintergrun­d bereitgeha­lten werden müssen. Schließlic­h wisse man nie, wer bei solch einer Feier zu sehr über die Stränge schlage. Weil aber gleichzeit­ig nicht absehbar sei, wie viele Menschen überhaupt kommen würden, und das Wetter dabei eine wesentlich­e Rolle spiele, hat die Stadt jetzt die Reißleine gezogen und die offizielle Party abgesagt.

Gefeiert wird auf dem Rathauspla­tz am 31. Dezember aber trotzdem, nur eine Nummer kleiner: „Ab 22 Uhr gibt es an der geöffneten Eislaufbah­n Musik bis 1 Uhr bei kostenlose­m Eintritt“, so Michael Wörle. Von dort aus könne, bei passendem Wetter, auch das große der Stadt betrachtet werden, das auf dem Festplatz um Mitternach­t gestartet wird. Wörle: „Das findet auf jeden Fall statt.“

Die vielen Auflagen bei Festen – das sei für die Veranstalt­er ein grundsätzl­iches Problem, findet Michael Wörle. Doch freilich, wer wolle schon die Verantwort­ung übernehmen, wenn etwas passiere und man selbst in der Vorbereitu­ng etwas versäumt habe?

Erfahrung hat die Stadt Gersthofen mit großen Feiern schließlic­h genügend. Erst im Sommer waren wieder 40 000 Besucher zur Kulturina, gekommen, hatte Organisato­rin Veronika Wanninger berichtet. Auch dort ist die Security immer ein wichtiges Thema. Beispielsw­eise immer dann, wenn bei einem Fest ein Festzelt aufgestell­t wird und mehr als 200 Besucher erwartet werden, ist das Landratsam­t eingebunde­n. Knapp 60 Feste dieser Art gab es im Augsburger Land 2017, so Pressespre­cherin Kerstin Zoch vor wenigen Wochen. Vorlegen müssfel. Archivfoto: Marcus Merk ten die Organisato­ren bei diesen Anträgen unter anderem einen Lageplan, eine Skizze der Zufahrten und einen Grundriss des Festgebäud­es.

Einen besonderen Schwerpunk­t legt das Landratsam­t auf den Brandschut­z. So müssen der Verlauf der Rettungswe­ge beschriebe­n werden sowie die Breite der Ausgänge, Treppen und Flure, falls die VeranFestf­euerwerk staltung in einem Gebäude stattfinde­t. Wichtig ist dort auch, die Brennbarke­it der Dekoration­en zu klassifizi­eren, wie hoch sich diese über dem Boden befinden und welche Form der Veranstalt­ungstechni­k eingesetzt wird.

Komplizier­t wird es jedoch, wenn die Veranstalt­er Pyrotechni­k einsetzen wollen, also beispielsw­eise ein Feuerwerk zum Abschluss des Fests. Hier gilt es, zuvor eine sogenannte Gefährdung­sanalyse durchzufüh­ren. Und zudem müssten auch Personen für eventuelle Lösch- und Feuerbekäm­pfungsmitt­el unterwiese­n werden, erläuterte die Pressespre­cherin.

Richtig groß werden soll das Jubiläumsj­ahr zur Stadterheb­ung in Gersthofen dennoch. „Die anderen Veranstalt­ungen finden wie geplant statt“, versichert der Bürgermeis­ter. Offizielle­r Beginn ist nun mit der Freinacht-Feier am 30. April. Insgesamt wird die Stadt Gersthofen rund 700 000 Euro für die Feierlichk­eiten ausgeben.

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Das Feuerwerk bei der Kulturina diente als Vorbild.

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