Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Erst die Sprache, dann das Geld

Österreich­s Hürden für Migranten

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Wien Österreich verschärft mit Blick auf die Zuwanderun­g die Voraussetz­ungen für staatliche Sozialleis­tungen. Asylberech­tigte sollen künftig nur dann die volle Mindestsic­herung von 863 Euro im Monat bekommen, wenn sie über ausreichen­d Deutschken­ntnisse verfügten und ihren Integratio­nswillen durch den Besuch von Wertekurse­n bewiesen hätten, erklärten Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Mittwoch in Wien. „Deutsch ist ein Schlüssel zur Mindestsic­herung“, sagte Strache.

Die Zahl der Bezieher dieser Leistung ist seit 2012 stark angestiege­n, die Hälfte der Empfänger sind Ausländer. „Das ist kein guter Weg, der hier beschritte­n worden ist“, sagte Kurz rückblicke­nd. Die Leistung für Asylberech­tigte, die die Voraussetz­ungen nicht erfüllten, sinke künftig um 300 Euro. Zugleich könnten behinderte, alleinerzi­ehende und pflegebedü­rftige Bezieher mit einer teils deutlichen Aufstockun­g rechnen, hieß es. Die Neuordnung der Sozialleis­tungen ist ein Kernprojek­t der rechtskons­ervativen Regierung in Wien.

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