Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wohin kommt der neue Kindergarten?
Im Gemeinderat Adelsried wird über einen neuen Standort diskutiert. Außerdem müssen die Tiefbrunnen in der Gemeinde saniert werden
Adelsried In Adelsried gibt es Vorschläge zum Standort des neuen Kindergartens. Das Gebäude aus dem Jahr 1990 ist mittlerweile zu klein und entspricht nicht den neuesten Brandschutzanforderungen. Zudem ist es nicht barrierefrei.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats meldete sich nun ein privater Vorhabenträger zu Wort. Von seinen insgesamt 16 000 Quadratmetern Fläche könne er 3800 Quadratmeter der Gemeinde zur Verfügung stellen und dort den Kindergarten ansiedeln. Das Grundstück liegt am westlichen Ortsrand von Adelsried, am Weiherfeld.
Der Investor schlug der Gemeinde vor, auf dem Grundstück möglicherweise Gewerbe- und Wohneinheiten anzulegen. Die Vorteile für einen Neubau sah der Investor beispielsweise in einer optimalen Nutzung für Kinderevents, Volkshochschulvorträge, Jugendzentrum, Cafébetrieb oder auch Dienstleistungsbüro. „Mit einem geringen Aufwand könnte man viele Einrichtungen zusammenführen und gestalten.“Neben diesen Vorteilen bietet der Kindergarten außerhalb des Ortes auch noch weitere gute Gründe: „Der Kindergarten soll ein Erlebnisort sein. Wir sind in der freien Natur, neben uns liegt der Wald. Was gibt es Schöneres?“, fragte der Investor, selbst Vater. Der Investor würde ein Stück seines Grundstücks der Gemeinde zur Verfügung stellen und sich an den Baukosten beteiligen.
Das Konzept zu einem Neubau durch einen privaten Vorhabenträger beurteilten die Gemeinderäte trotzdem skeptisch, auch wenn die kommunale Verantwortung für die Kindertagesstätte unberührt bliebe. Zweiter Bürgermeister Karl Meyer (CSU) fand die Idee grundsätzlich gut, räumte jedoch ein, dass die Gemeinde selbst ein Grundstück von 5000 Quadratmetern in der Nähe der Schule habe und für diesen Zweck nutzen könnte. Dennoch wäre die Idee eines Waldkindergartens nicht verkehrt. „Es ist ein Kindergarten am Wald und kein Waldkindergarten“, stellte Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann klar.
Herbert Kalkbrenner (FWG) ist Verfechter der Innerortslage, sieht die Problematik bei der Erschließung. Und auch Anton Rittel (FWG) gab zu bedenken, dass aufgrund der Lage nun wohl alle Kinder mit dem Auto zum Kindergarten gebracht werden müssten. Auch wenn ein Neubau verlockend sei, die Lage sei nicht optimal, sagte Josef Zott (CSU). „Wir wollen die Kinder im Ort haben.“
Erna Stegherr-Haußmann räumte am Ende ein, heute mit keinem Ergebnis aus der Sitzung zu gehen. Neben dem Kindergarten standen noch weitere Themen auf der Tagesordnung.
● Tiefbrunnen Um eine aussagekräftige Zustandsanalyse der Tiefbrunnen I und II zu bekommen, wurde eine Kamerabefahrung in Auftrag gegeben. Nach dem Check lautet die Diagnose, der Tiefbrunnen II ist in einem erhaltenswerten Zustand. Erforderlich hier sind lediglich Sanierungsarbeiten an kleineren Stellen. Für den Tiefbrunnen I hingegen empfiehlt das beauftragte Ingenieurbüro einen Rückbau.
Die Kostenschätzung liegt für den Brunnen I bei rund 127 000 Euro und bei rund 95 000 Euro für den Brunnen II. Die Kosten sollen für den Haushalt 2020 eingerechnet werden, die Planung und Ausschreibung im kommenden Jahr erfolgen.
Wie es mit der Wasserversorgung in Adelsried langfristig weitergeht, weiß derzeit in der Gemeinde keiner so recht. Eine Option wäre ein Notverbund mit der Nachbargemeinde Bonstetten, um das eventuell fehlende Wasser für den Ort sicherzustellen. Dazu bedarf es jedoch noch einzelner Gespräche.