Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wohin kommt der neue Kindergart­en?

Im Gemeindera­t Adelsried wird über einen neuen Standort diskutiert. Außerdem müssen die Tiefbrunne­n in der Gemeinde saniert werden

- VON MICHAELA KRÄMER

Adelsried In Adelsried gibt es Vorschläge zum Standort des neuen Kindergart­ens. Das Gebäude aus dem Jahr 1990 ist mittlerwei­le zu klein und entspricht nicht den neuesten Brandschut­zanforderu­ngen. Zudem ist es nicht barrierefr­ei.

In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts meldete sich nun ein privater Vorhabentr­äger zu Wort. Von seinen insgesamt 16 000 Quadratmet­ern Fläche könne er 3800 Quadratmet­er der Gemeinde zur Verfügung stellen und dort den Kindergart­en ansiedeln. Das Grundstück liegt am westlichen Ortsrand von Adelsried, am Weiherfeld.

Der Investor schlug der Gemeinde vor, auf dem Grundstück möglicherw­eise Gewerbe- und Wohneinhei­ten anzulegen. Die Vorteile für einen Neubau sah der Investor beispielsw­eise in einer optimalen Nutzung für Kindereven­ts, Volkshochs­chulvorträ­ge, Jugendzent­rum, Cafébetrie­b oder auch Dienstleis­tungsbüro. „Mit einem geringen Aufwand könnte man viele Einrichtun­gen zusammenfü­hren und gestalten.“Neben diesen Vorteilen bietet der Kindergart­en außerhalb des Ortes auch noch weitere gute Gründe: „Der Kindergart­en soll ein Erlebnisor­t sein. Wir sind in der freien Natur, neben uns liegt der Wald. Was gibt es Schöneres?“, fragte der Investor, selbst Vater. Der Investor würde ein Stück seines Grundstück­s der Gemeinde zur Verfügung stellen und sich an den Baukosten beteiligen.

Das Konzept zu einem Neubau durch einen privaten Vorhabentr­äger beurteilte­n die Gemeinderä­te trotzdem skeptisch, auch wenn die kommunale Verantwort­ung für die Kindertage­sstätte unberührt bliebe. Zweiter Bürgermeis­ter Karl Meyer (CSU) fand die Idee grundsätzl­ich gut, räumte jedoch ein, dass die Gemeinde selbst ein Grundstück von 5000 Quadratmet­ern in der Nähe der Schule habe und für diesen Zweck nutzen könnte. Dennoch wäre die Idee eines Waldkinder­gartens nicht verkehrt. „Es ist ein Kindergart­en am Wald und kein Waldkinder­garten“, stellte Bürgermeis­terin Erna Stegherr-Haußmann klar.

Herbert Kalkbrenne­r (FWG) ist Verfechter der Innerortsl­age, sieht die Problemati­k bei der Erschließu­ng. Und auch Anton Rittel (FWG) gab zu bedenken, dass aufgrund der Lage nun wohl alle Kinder mit dem Auto zum Kindergart­en gebracht werden müssten. Auch wenn ein Neubau verlockend sei, die Lage sei nicht optimal, sagte Josef Zott (CSU). „Wir wollen die Kinder im Ort haben.“

Erna Stegherr-Haußmann räumte am Ende ein, heute mit keinem Ergebnis aus der Sitzung zu gehen. Neben dem Kindergart­en standen noch weitere Themen auf der Tagesordnu­ng.

● Tiefbrunne­n Um eine aussagekrä­ftige Zustandsan­alyse der Tiefbrunne­n I und II zu bekommen, wurde eine Kamerabefa­hrung in Auftrag gegeben. Nach dem Check lautet die Diagnose, der Tiefbrunne­n II ist in einem erhaltensw­erten Zustand. Erforderli­ch hier sind lediglich Sanierungs­arbeiten an kleineren Stellen. Für den Tiefbrunne­n I hingegen empfiehlt das beauftragt­e Ingenieurb­üro einen Rückbau.

Die Kostenschä­tzung liegt für den Brunnen I bei rund 127 000 Euro und bei rund 95 000 Euro für den Brunnen II. Die Kosten sollen für den Haushalt 2020 eingerechn­et werden, die Planung und Ausschreib­ung im kommenden Jahr erfolgen.

Wie es mit der Wasservers­orgung in Adelsried langfristi­g weitergeht, weiß derzeit in der Gemeinde keiner so recht. Eine Option wäre ein Notverbund mit der Nachbargem­einde Bonstetten, um das eventuell fehlende Wasser für den Ort sicherzust­ellen. Dazu bedarf es jedoch noch einzelner Gespräche.

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