Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Es rächt sich
Zu „Das Meer wird zur neuen Kampfzone“(Politik) vom 27. November: Wieder einmal rächt es sich, dass nach dem Untergang des SowjetOstblocks und dem damit zusammenhängenden Warschauer Militärpakt nach dem alleinigen Weiterbestehen der Nato nicht auf weitsichtige westliche Politiker gehört wurde, die auch Russland ein Sicherheitsbedürfnis zustanden. Doch ein entsprechender Pakt wurde nicht realisiert. Stattdessen kam die Nato-Osterweiterung, der der inzwischen verstorbene ehemalige US-Botschafter in der Sowjetunion, George F. Kennan, ins Stammbuch schrieb: „Diese Entscheidung muss erwarten lassen, dass die nationalistischen, antiwestlichen und militaristischen Tendenzen in der Meinung Russlands entzündet werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie in Russland haben, dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Osten und Westen wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen zwingen, die uns entschieden missfallen werden.“Angesichts solcher Erkenntnis konnte nichts dümmer sein als das Angebot des Nato-Generalsekretärs Stoltenberg an die Ukraine zu Nato-Militärunterstützung.
Fritz W. Schmidt, Augsburg nur unverschämt, sondern frech. Zum Glück gibt es aber noch eine mautfreie Ausweichstrecke. Die Frage ist nur dann, wie lange noch? Bernd A. Lehrecke, Füssen