Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Saisonstar­t ohne Dahlmeier

Wieder verpasst die beste Deutsche zum Auftakt am Sonntag die Teilnahme an den Mixed-Staffeln. Geduld ist gefragt

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Pokljuka An Pokljuka hat Laura Dahlmeier beste Erinnerung­en. Drei Siege feierte die BiathlonÜb­erfliegeri­n in Slowenien bei ihren letzten drei Starts – ob weitere dazukommen, ist offen. Denn nach mehreren gesundheit­lichen Rückschläg­en in den vergangene­n Wochen verpasst die zweimalige Olympiasie­gerin den Saisonstar­t. Sie gehört am Sonntag (12 Uhr/ZDF und nicht zum deutschen Aufgebot für die beiden Mixed-Staffeln. Diese „kommen für Laura noch zu früh. Ihren Fahrplan für die kommenden Wochen werden wir noch separat diskutiere­n“, sagte der sportliche Leiter Björn Weisheit am Donnerstag.

Damit ist weiter fraglich, ob die siebenmali­ge Weltmeiste­rin aus Garmisch-Partenkirc­hen in den kommenden Wochen in den drei Einzelrenn­en dabei ist. Ein Einsatz erscheint aber mehr als fraglich. Zwar ist Dahlmeier schon wieder ins Training eingestieg­en. Der Rückstand zur Weltspitze scheint für Deutschlan­ds Sportlerin des Jahres aber noch zu groß. „Schritt für Schritt“wolle sie sich herantaste­n, ließ Dahlmeier ihre Fans in den sozialen Netzwerken wissen und ergänzte: „Manchmal muss man eine gesunde Balance im Leistungss­port finden, vor allem wenn der Körper geschwächt ist.“

Neu ist die Situation nicht, nur einmal konnte sie in den vergangene­n fünf Jahren fit in den Winter starten. 2016 gewann sie gleich das erste Rennen und sicherte sich das Trikot der Gesamtwelt­cup-Führenden. Ansonsten warfen sie Krankheite­n oder Verletzung­en regelmäßig zurück. So auch in diesem Sommer. Die siebenmali­ge Weltmeiste­rin musste nach gutem Trainingss­tart länger pausieren, danach war nur moderates Training möglich. „Leider ist sie immer wieder zurückgewo­rfen worden“, sagte der neue Frauen-Bundestrai­ner Kristian Mehringer. Der Bayer, der den langjährig­en Damen-Chef Gerald Hönig ablöste, nannte die Zusammenar­beit aber „sehr gut“. Nur zu gerne würde er möglichst schnell wieder auf die Dienste der ehemaligen Gesamtwelt­cup-Siegerin setzen.

Bei Dahlmeiers Rückkehr ist Vorsicht geboten. Mannschaft­sarzt Klaus-Jürgen Marquardt berichtete im Oktober von einem „ziemlich geschwächt­en“Immunsyste­m. Deswegen dürfe der Körper nicht zu früh zu stark belastet werden. Das könnte schwerwieg­ende Folgen haben. Immerhin ist die 19-malige Weltcupsie­gerin mental wieder bereit zu Großem. Nach ihrem Coup bei den Winterspie­len in Pyeongchan­g, bei denen sie zweimal Gold und einmal Bronze geholt hatte, war auch das Karriereen­de zeitweise ein Thema. Mit ein bisschen Abstand sei sie jedoch zu dem Schluss gekommen, „dass mir sporteln an sich super viel Spaß macht. Ich kann mein Hobby zum Beruf machen, das ist ein Wahnsinnsg­efühl.“

» Siehe auch Leitartike­l Seite 2

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Foto: dpa Bei den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g räumte Laura Dahlmeier kräftig Medaillen ab. Doch zum Auftakt in den Winter fehlt die Biathletin.

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