Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Immer wieder gibt es Probleme auf Plätzen in der Stadt
Der Elias-Holl-Platz ist aktuell im Fokus. Aber auch an anderen Orten gab und gibt es Konflikte. Ein Überblick über die Debatten
Aktuell ist es der Elias-Holl-Platz, der im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Weil Anwohner sich terrorisiert fühlen von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich dort regelmäßig treffen. Dass es Ärger um die Nutzung von öffentlichen Plätzen gibt, ist allerdings kein neues Phänomen. Immer wieder sind in den vergangenen Jahren ganz unterschiedliche Plätze ins Zentrum der Debatte gerückt.
● Rathausplatz Noch recht aktuell ist die Situation auf dem Rathausplatz. Laut werden die Beschwerden im Frühjahr 2017 – es häufen sich Zwischenfälle mit Betrunkenen. Passanten und Wirte der Lokale am Rathausplatz ärgern sich über laute Musik aus mobilen Lautsprechern. Unter anderem die Punkerszene macht den zentralen Platz zu ihrem Treffpunkt. Stadt und Polizei reagieren darauf – mit verstärkten Kontrollen, dem Einsatz von Sozialarbeitern und freundlichen Appellen. Die Botschaften, sich ordentlich zu verhalten, werden unter anderem auf das Pflaster geklebt und als Broschüre verteilt.
● Königsplatz Der Kö galt schon vor Jahren als Treffpunkt der Süchtigenszene. Nach dem großen Umbau des Platzes wird er dazu ab 2015 auch wieder. Auch junge Migranten entdecken den Platz für sich und geraten teils mit der Polizei aneinander. Weil sich die Zahl der Straftaten innerhalb von drei Jahren zwischen 2015 und 2017 stark erhöht hat, will die Polizei den Platz nun mit Videokameras überwachen. Die Technik wurde schon installiert, demnächst soll es losgehen.
● Helmut-Haller-Platz Beschwerden über die Zustände auf dem Platz vor dem Oberhauser Bahnhof gibt es seit Jahren. Auch dieser Platz ist ein Treffpunkt für Süchtige, die zu Alkohol, illegalen Drogen oder auch Medikamenten greifen. 147 Drogendelikte deckte die Polizei dort in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf. Bürger und Anlieger wie der Chef des Lokals „Bobs“versuchen den Platz mit Veranstaltungen zu beleben – etwa Konzerten und Märkten. Allerdings macht der Platz auch immer wieder Schlagzeilen durch Straftaten. Im Mai 2015 wird ein 35-jähriger aus der Süchtigenszene von zwei Männern angegriffen und mit einem Messer massiv verletzt. Der Fall löst eine Debatte um die Sicherheit aus. Seit Juni gibt es einen betreuten Treffpunkt für Süchtige, der in eine ehemalige Apotheke eingezogen ist. Er soll helfen, die Probleme abzumildern. ● City-Galerie Im Umfeld der CityGalerie gibt es im Frühjahr dieses Jahres Beschwerden von Anwohnern über Jugendliche, die sich auf einem Spielplatz aufhalten und dort laut Musik hören, teils Alkohol trinken und viel Müll hinterlassen. Stadt und Polizei reagieren mit verstärkter Präsenz. Auch Streetworker schauen öfter hin.
● Fronhof Der Park neben dem Dom gerät im Jahr 2009 in den Blickpunkt. Vor allem ältere Menschen fürchteten sich davor, abends und nachts durch den Fronhof zu gehen. An Wochenenden versammelten sich dort bis zu 80 Jugendliche und junge Erwachsene aus der „Emo“-Szene, aber auch sogenannte „Gothics“und „Punks“. Sie kleideten sich dunkel, tranken Alkohol und hinterließen Müll. Immer wieder hatten sie deshalb auch Ärger mit der Polizei. Eine städtische Konfliktmanagerin nahm sich der Sache an. Es gab ein gemeinsames Grillfest der Jugendlichen mit Anwohnern, um Ängste und Vorbehalte abzubauen. Und es war der Anstoß dafür, einen eigenen Streetworker für die Innenstadt zu etablieren.