Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Große Zumutung

- Kinp@augsburger-allgemeine.de

DPHILIPP KINNE ie Entscheidu­ng, ein Seniorenhe­im zu schließen, muss reiflich überlegt sein. Denn sie trifft vor allem die Bewohner der Einrichtun­g. Eine Gruppe von Menschen also, die ohnehin auf Hilfe angewiesen ist. Ein Umzug bedeutet für sie mehr als für andere. Wie der Experte Claus Fussek erklärt, ist die Schließung des Spitals für die Senioren mit Angst und Stress verbunden. Es bleibt zu hoffen, dass diesen Ängsten mit der notwendige­n Sorgfalt begegnet wird. Dennoch ist die Entscheidu­ng für die Senioren eine große Zumutung.

Es ist fraglich, ob die betroffene­n Bewohner tatsächlic­h alle in der Einrichtun­g in Zusmarshau­sen unterkomme­n können. Denn derzeit gibt es dort nur zehn freie Plätze. Im Dinkelsche­rber Spital leben aktuell aber 75 Menschen. Dass auch in den umliegende­n Einrichtun­gen nur begrenzt Platz ist, zeigt die Belegungsq­uote. Nach Auskunft des Landratsam­ts sind nur 3,5 Prozent der Plätze in den Seniorenhe­imen im Landkreis frei. Es bleibt also zu hoffen, dass die Schließung in Dinkelsche­rben ein Einzelfall bleibt und dass nicht noch weitere Seniorenhe­ime wegen der hohen Auflagen des Gesetzgebe­rs schließen. Allein das Finanziell­e sollte bei dieser Entscheidu­ng aber nicht im Vordergrun­d stehen.

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