Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dramatische Naturszenen
Klaus Konze zeigt im Gersthofer Rathaus Landschaftsgemälde und Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten
Gersthofen Seit vielen Jahren porträtiert Klaus Konze immer wieder auch Landschaften. In seiner neuen Ausstellung für den Kulturkreis Gersthofen im Foyer des Rathauses nimmt der Künstler die Besucher auf eine Zeitreise mit, die Arbeiten aus mehr als 50 Jahren umspannt.
Mit den 59 ausgestellten Werken deckt Konze aber nicht alle Schaffensphasen ab. „Ich habe vielmehr eine Klammer zwischen meinen ersten Werken aus den 60er-Jahren ausgewählt – und machen dann erst wieder in den 80er-Jahren weiter.“
Meist malt der Künstler seine Arbeiten vor der Natur. „Ich halte den Augenblick fest. Es gibt also nur wenig Möglichkeiten der Nachbesserung.“Dadurch haben seine Arbeiten – wie beispielsweise eine Szene aus den Stauden bei Langenneufnach – eine Ausstrahlung der Authentizität und Direktheit, der sich der Betrachter kaum entziehen kann.
Wenn er die Orte, die er in früheren Zeiten in Zeichnungen und später dann in Acrylgemälden festgehalten hat, wieder besucht, falle ihm oftmals auf, dass er Geschichte gesammelt habe, wie Konze das formuliert. „Die Sägewerke an der Paar bei Rederzhausen zum Beispiel, die ich 1960 gezeichnet habe, existieren heute nicht mehr.“
Charakteristisch für die Zeichnungen der 60er-Jahre ist die häufige Verwendung von Tempera- und Tuschetechnik, zum Beispiel bei „Wintermorgen“oder einer Szene an der Schmutter (1960/1961).
In diese Zeit fallen auch einige Aquarelle. „Diese Maltechnik benutzte ich, bevor die Acrylfarben kamen“, sagt Konze. Mit der Acrylmalerei werden seine Landschaften auch kühner. Pastoser Auftrag lässt sie dramatischer, bewegter erscheinen.
Dass Klaus Konze seine Bilder bevorzugt im Freien vor Ort malt, zeigt sich auf den Gemälden: Jeder Himmel weist seine eigene Stimmung auf – von den drohenden Gewitterwolken, die sich im Hintergrund eines strahlenden Sommerabends bereits abzeichnen, bis zum impressionistischen Werk „Spätes Licht“.
Das weite, windige Küstenflair eingefangen hat er in seiner Version des Elefantenfelsens von Étretat in der französischen Normandie.
Konze setzt die Pinselstriche oft sehr schnell und arbeitet nicht nach. Dennoch ist der Bildaufbau stets ausgewogen, wirkt durch die spontane Entstehungsweise aber niemals konstruiert oder gestaltet.
Erdige, wuchtige und dramatische Struktur verleiht der Künstler einer Juralandschaft aus dem Nördlinger Ries. Hier verzichtete Konze sogar auf den Pinsel, malte mit Fingern und Handflächen oder -rücken und dunklen Braun- und Anthrazittönen.
Immer wieder präsentieren sich dem Ausstellungsbesucher auch Jahreszeiten-Szenen. Ein Sommerbild hielt er mit kräftigen Farben in dickem Auftrag fest. Unzählige Pinseltupfer nähern diese Darstellung an die Werke des Pointillismusstils an oder gar an Impressionisten.
OÖffnungszeiten Die Ausstellung ist bis zum 11. Januar, jeweils Montag von 8 bis 12 und 13.30 bis 16.30 Uhr, Dienstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr, Mittwoch von 8 bis 13 Uhr sowie Donnerstag von 8 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr im Gersthofer Rathausfoyer zu sehen.