Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Verkauf des Tanzhauses ist gescheitert
Eineinhalb Jahre hat Donauwörth verhandelt
Donauwörth Knapp eineinhalb Jahre hat die Stadt Donauwörth mit der Erwin Müller Real Estate GmbH über den Verkauf des Tanzhauses verhandelt, jetzt wurden die Gespräche ergebnislos beendet. Das Unternehmen habe laut Stadt jetzt mitgeteilt, dass es von einem Erwerb „aus wirtschaftlichen Gründen“Abstand nehme, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ganz überraschend kommt die Nachricht nicht. Ursprünglich sollte sich der potenzielle Investor nämlich schon Ende 2017 entscheiden. Florian Lindner von Erwin Müller Real Estate verweist darauf, dass hier viele unterschiedliche Nutzungen zusammengebracht werden mussten mit der Tiefgarage, den Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie dem Saal und diese Bausteine auch „im Zusammenspiel“noch funktionieren müssten. Dies wäre wirtschaftlich nicht mehr darstellbar gewesen, so Lindner.
Hintergrund des Verzichts ist laut Stadt insbesondere der bauliche Zustand des Hauses, einschließlich der Tiefgarage. Es bestehe Handlungsbedarf. Ein weiteres Problem stellt demnach auch das Thema Brandschutz dar. Im Zuge der geplanten Umbaumaßnahmen hätte sich die Frage des Brandschutzes gänzlich neu gestellt, heißt es. Auch jetzt, da der Verkauf gescheitert ist, wird das Thema die Stadtverwaltung weiter beschäftigen. Geprüft werden soll nun, inwieweit und ab wann das zwischenzeitlich für Vereine gesperrte Tanzhaus wieder genutzt werden kann. Denkbar seien Auflagen, beispielsweise bei der Zahl der Gäste, die die jeweilige Veranstaltung besuchen dürfen. „Außer Frage steht das Ziel, den Saal zumindest für Vereine und städtische Veranstaltungen vorübergehend wieder zu nutzen. Keinesfalls wird der Saal schon im Januar zur Verfügung stehen, aufgrund der zuvor nötigen Abklärungen“, betont die Stadt.
Stadtrat Franz Ost fällt angesichts des gescheiterten Verkaufs „ein Stein vom Herzen“. Er gehörte zu jenen, die sich gegen einen Verkauf aussprachen. „Ich hielt und halte die Argumentation, alles nur unter wirtschaftlichen Aspekten zu betrachten, für falsch. Da müssten wir auch den Betrieb des Freibades und andere Angebote einstellen“, kritisiert er.
Oberbürgermeister Armin Neudert kommentiert die Entwicklung wie folgt: „Es gibt mit mir keinen Verkauf um jeden Preis. Ich habe diese Haltung auch bei sehr vielen Mitgliedern des Stadtrates wiedergefunden.“