Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auch Bayern droht der Ärztemange­l

- VON MICHAEL POHL pom@augsburger-allgemeine.de

Der grassieren­de Ärztemange­l schien vor ein paar Jahren ein Phänomen abgelegene­r Gegenden Ostdeutsch­lands oder einer fernen Zukunft. Doch auch in Bayern arbeitet die Zeit gleich in mehrfacher Hinsicht gegen alle Beteiligte­n, die unter der Entwicklun­g leiden.

Zum einen bewegt sich das Durchschni­ttsalter der praktizier­enden Hausärzte unaufhalts­am Richtung sechzig. Mehr als jeder dritte bayerische Praxisinha­ber denkt angesichts wachsender Belastung und Bürokratie an den Ruhestand. Denn die Herausford­erung nimmt zu: In einer älter werdenden Gesellscha­ft braucht es eher mehr als weniger Allgemeinm­ediziner. Da verständli­cherweise die junge Ärztegener­ation oft mehr Wert auf Familienle­ben und Freizeit legt, bräuchte es eigentlich für zwei in Ruhestand gehende Allgemeinm­ediziner drei Nachfolger.

Doch davon ist die Wirklichke­it weit entfernt: Noch immer streben zu wenige Medizinstu­denten in Richtung Hausarzt, geschweige denn aufs Land. Gut, dass die Politik bereits zu handeln begonnen hat, doch sie steht erst am Anfang einer gewaltigen Anstrengun­g.

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