Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ruhe unter Reben

In Franken gibt es den ersten Friedweinb­erg Bayerns. Was den Ort so besonders macht

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Nordheim am Main In der fränkische­n Mainschlei­fe können Verstorben­e nun in einem Weinberg ihre letzte Ruhe finden. Der erste Friedweinb­erg Bayerns wurde im unterfränk­ischen Weinort Nordheim am Main (Landkreis Kitzingen) angelegt. Mehr als ein Jahr lang wurde für die außergewöh­nliche Ruhestätte geplant. „Die Herausford­erung war, dass wir etwas machen sollten, was es eigentlich noch nicht gibt“, sagte Landschaft­sarchitekt Joachim Kaiser.

Der Friedhofsb­ereich soll die Stimmung von einem aufgelasse­nen Weinberg vermitteln. Über die Fläche verteilt stehen fast 200 Rebstöcke; Steinriege­l und Häufchen mit alten, herausgeri­ssenen Weinstöcke­n grenzen das Gelände ab. Später sollen Mandelbäum­e, Maronen und Buschrosen folgen. Der Friedweinb­erg soll ein Rückzugsor­t mit schönem Ausblick sein. „Der Blick auf die Vogelsburg und die Hänge der Mainschlei­fe – das ist schon schön“, sagt Kaiser. Jeweils bis zu acht Urnen finden unter den 186 Rebstöcken Platz. Dort sind sowohl Einzelbest­attungen als auch das Reserviere­n eines Familienst­ockes möglich. Das Interesse war schon im Vorfeld groß. „Wir haben schon über 30 Anfragen, und drei Urnen liegen bereits beim Bestatter“, sagte Nordheims Bürgermeis­ter Guido Braun. Wein vom Nordheimer Friedhof wird es übrigens nicht geben. „Wir werden eine Grünlese machen oder gleich die Blüten abknipsen“, sagt Braun.

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Foto: Daniel Karmann, dpa So sieht er aus, der erste Friedweinb­erg Bayerns.

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