Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Adam Payerl führt den AEV zum Sieg
Die Augsburger Panther sind kaum zu stoppen: Das Team gewinnt 4:0 gegen Krefeld – und das, obwohl der beste Mann vor Spielbeginn passen musste
Augsburg Ein überragender Adam Payerl mit drei Toren und ein fehlerloser Torwart Olivier Roy – das waren die Zutaten für einen perfekten Eishockey-Auftritt des AEV. Und: Die Panther bleiben weiter an der Spitze der Deutschen Eishockey-Liga. Gestern Nachmittag siegte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart mit 4:0 (1:0, 2:0, 1:0) gegen Krefeld und machte deutlich, dass das 1:2 nach Verlängerung am Freitag in Straubing nur ein Ausrutscher gewesen war. Fünf Siege aus den jüngsten sechs Partien deuten auf ein stabiles Hoch im Augsburger Eishockey. Und das, obwohl der Topstürmer der vergangenen Wochen gestern fehlte.
Ohne Torjäger Matt White gingen die Panther in das Duell mit den Rheinländern. Der US-Amerikaner hatte sich im Training eine Schnittverletzung an der Hand zugezogen. „Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, am nächsten Freitag in Ingolstadt sollte es wieder gehen“, sagte der fleißigste Punktesammler der Mannschaft. Aber es zeichnet das Team bisher aus, dass es kurze Ausfälle auch von Stammkräften kompensieren kann.
Dann schießt eben ein Kollege die Tore. Vor kurzem lieferten White und Matt Fraser jeweils Dreierpacks bei. Am Sonntag sprang Payerl, der Kanadier mit österreichischen Wurzeln, in die Bresche. „Er war zuletzt ein wenig frustriert, weil wenig zusammengegangen ist. Aber insgesamt gilt: Wenn wir mit vier kompletten Reihen spielen, dann können wir viel Druck aufbauen“, freute sich Trainer Stewart. Payerl nutzte nach der Vorlage von David Stieler ein Überzahlspiel zum 1:0. Die Krefelder hielten mit viel Laufarbeit dagegen, doch die Pinguine um Nationalstürmer Daniel Pietta kamen nur selten gefährlich vor das Tor von AEV-Schlussmann Olivier Roy.
Nach 37 Minuten durften die AEV-Anhänger unter den 4800 Besuchern im Curt-Frenzel-Stadion zum zweiten Mal feiern. Payerl kam von hinter dem Tor und überwand den KEV-Keeper Ilya Proskuryakov mit einem Bauerntrick zum 2:0.
Den größten Jubel löste jedoch Thomas J. Trevelyan in der 39. Minute aus. Das 3:0 war sein erstes Saisontor und zugleich seine TrefferPremiere als Deutscher. Der Kanadier hatte lange auf seine Einbürgerungspapiere gewartet und freute sich mit Passgeber Drew LeBlanc über sein Erfolgserlebnis. Im letzten Abschnitt glänzte auch Torwart Roy als Aufbauspieler und tanzte neben seinem Tor einen Gegenspieler aus, bevor der Kanadier seinen Pass gab. Den Krefeldern fehlten die spielerischen Mittel, um die sattelfeste AEV-Abwehr ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Mit dem 4:0 in Überzahl beseitigte wieder Payerl in der 49. Minute die letzten Zweifel am AEV-Sieg. Danach spielten die Panther zurückhaltend, um ihrem Schlussmann den vierten Zu-null-Erfolg der Saison zu sichern. Soll doch nicht nur der dreifache Torschütze Payerl Grund zum Jubeln haben. Augsburger Panther: Roy – Lamb, Valentine; McNeill, Haase; Sezemsky, Tölzer; Rogl – Fraser, Gill, Holzmann; Detsch, Ullmann, Schmölz; Hafenrichter, LeBlanc, Trevelyan; Payerl, Stieler, Sternheimer