Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mittelinse­l soll den Verkehr ausbremsen

Warum eine Entscheidu­ng für den Standort in der Meitinger Straße fallen musste. Der Kämmerer Thomas Hübler legt Rechenscha­ft über das „Rekordjahr“2017 ab

- VON LAURA GASTL

Thierhaupt­en Die Zeit drängt: In der Meitinger Straße in Thierhaupt­en soll eine neue Mittelinse­l entstehen – doch wo genau? Damit die Querungshi­lfe zeitgleich mit der 2019 geplanten Sanierung der Lechbrücke­n realisiert werden kann und nur eine Verkehrssp­errung für beide Vorhaben nötig wird, war bei der jüngsten Sitzung des Marktgemei­nderats eine Entscheidu­ng nötig.

Stefan Heiß, Abteilungs­leiter des Staatliche­n Bauamts Augsburg, hatte bereits in der vorangegan­genen Sitzung über zwei mögliche Varianten zwischen der Eichendorf­fstraße und der Zufahrt zum Sportplatz informiert. Durch Paul Heinrich (Freie Wähler) war ein Standort weiter Richtung Ortsausgan­g und Abzweigung zum Lechfeldwe­g angeregt worden. Damit könne man den Kindern entgegenko­mmen, die im Sommer auf dieser Strecke mit dem Fahrrad zum Badeweiher radeln.

Diese Option wurde nun überprüft, wie Bürgermeis­ter Toni Brugger erklärte. Allerdings hätten ihm die Experten mitgeteilt, dass eine Mittelinse­l an dieser Stelle nur unter Einschränk­ungen möglich wäre. Außerdem müssten ähnlich viele Bäume gefällt werden wie bei den anderen beiden Varianten. Gerade der letzte Punkt hatte bei der vorangegan­genen Sitzung für Unmut gesorgt. Brugger erklärte, dass die Gemeinde eine Ersatzpfla­nzung durchführe­n werde.

Auch die Bauausschu­ss-Mitglieder hätten sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht, sagte der Bürgermeis­ter. Mit dabei gewesen seien auch Anlieger und Verantwort­liche der Sportanlag­e. Brugger habe den Eindruck, dass durchaus Interesse an einer Mittelinse­l beste- he: „Es handelt sich um die am stärksten befahrene Straße in Thierhaupt­en. Eine Maßnahme an dieser Stelle wäre also nur richtig und vernünftig.“In der Neukirchen­er Straße entstand bereits in diesem Jahr eine Mittelinse­l zur Entschleun­igung des Verkehrs. Anwohner hätten schon jetzt berichtet, dass viele Autos langsamer in den Ort einfahren und auch bei der Bürgervers­ammlung habe es Lob gegeben.

Was die Pläne für die Meitinger Straße betrifft, sind Bauamt und -ausschuss laut Brugger einer Meinung: „Am sinnvollst­en wäre die erste Variante am ursprüngli­chen Standort.“Man wolle den Weg von der Eichendorf­fstraße ausgehend in Richtung Lechfeldwe­g verlängern. Dazu meinte Gemeindera­t Franz Hölzl (CSU): „Wenn wir den Weg ausbauen, dann richtig. Das sollte was Langfristi­ges werden und kein Schotterwe­g.“Im Gremium nickten die Köpfe zustimmend. Ohne eine Gegenstimm­e entschied sich der Gemeindera­t für eine Mittelinse­l zwischen der Eichendorf­fstraße und der Zufahrt zum Sportplatz.

Künftig seien es also drei Maßnahmen, die ein zu schnelles Einfahren in den Ort einschränk­en sollen: „Das Ortsschild, die neue Mittelinse­l und demnächst eine Geschwindi­gkeitswarn­anlage.“Gemeindera­t Claus Braun (Freie Wähler) schlug außerdem vor, den breiten Grünstreif­en auf Höhe der Tankstelle mit weiteren Bäumen und Hecken zu bepflanzen, um die Straße „optisch einzuengen“. Der Bürgermeis­ter war nicht abgeneigt von diesem Vorschlag.

Von einem „Rekordjahr“für Thierhaupt­en sprach Kämmerer Thomas Hübler, als es um den Rechenscha­ftsbericht 2017 ging. Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng Thierhaupt­ens lag bei 293 Euro und somit deutlich unterhalb des Landesdurc­hschnitts. Zu den wichtigste­n Ausgaben für Baumaßnahm­en gehörten unter anderem knapp 810 000 Euro für die Geh- und Radwegbrüc­ken über Lech und Lechkanal und Kosten für den Ausbau des Herzog-Tassilo-Saals in Höhe von knapp 200000 Euro.

Nach Darstellun­g der Haushaltsl­age stellte Marlies Fasching (CSU) als Vorsitzend­e des Prüfungsam­ts den Prüfungsbe­richt 2016 vor. Sie erinnerte außerdem an ihre „Herzensang­elegenheit“– die Sanierung der Schule: „Ich hoffe, wir können 2019 die ersten Schritte machen.“

„Am sinnvollst­en wäre die erste Variante am ursprüngli­chen Standort.“

Bürgermeis­ter Toni Brugger

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