Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„AKK“für harte Linie

Kramp-Karrenbaue­r grenzt sich in der Flüchtling­spolitik von Angela Merkel ab

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München Die Kandidatin um den CDU-Vorsitz, Annegret KrampKarre­nbauer, will eine harte Linie in der Migrations­politik vertreten und das Thema zur Chefsache machen. „Wir brauchen ein intelligen­tes Grenzregim­e: Transitzen­tren, Schleierfa­hndung, bilaterale Abkommen zur schnellen Rückführun­g“, sagte Kramp-Karrenbaue­r dem Münchner Merkur. Die 56-Jährige kündigte an, nicht in allen Punkten die Linie ihrer Vorgängeri­n fortzusetz­en. „Ich habe Angela Merkel viel zu verdanken, manches verbindet uns. Wir haben aber in einigen Punkten unterschie­dliche Ansichten.“Unter anderem fehle in der Migrations­politik eine konsistent­e Erklärung des Handelns. Zudem forderte sie, die Breite der CDU müsse sichtbarer werden.

Als erster Unions-Ministerpr­äsident hat sich Schleswig-Holsteins Regierungs­chef Daniel Günther auf einen Kandidaten öffentlich festgelegt. Der 45-Jährige sprach sich für Annegret Kramp-Karrenbaue­r als künftige CDU-Vorsitzend­e aus. Er werde sie wählen und für sie werben, sagte Günther am Montagaben­d. „Sie hat ihren Job als Generalsek­retärin ausgesproc­hen gut gemacht.“Die Entscheidu­ng über die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel an der CDU-Spitze fällt auf dem Bundespart­eitag an diesem Freitag in Hamburg. Kramp-Karrenbaue­r und dem früheren Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz werden die besten Chancen eingeräumt. Gesundheit­sminister Jens Spahn gilt als Außenseite­r. Kramp-Karrenbaue­r liegt in den aktuellen Umfragen knapp vor ihrem Konkurrent­en Friedrich Merz und weit vor Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn.

In einer Forsa-Erhebung für RTL bezeichnet­en 42 Prozent der Befragten die CDU-Generalsek­retärin als glaubwürdi­g, 41 Prozent als sympathisc­h und 41 Prozent als bodenständ­ig. Der ehemalige UnionsFrak­tionschef Merz kam in den drei Kategorien nur auf 15, neun und zehn Prozent. Jeder Dritte (31 Prozent) empfindet Merz als unangenehm – das sagten über KrampKarre­nbauer nur acht Prozent. Merz punktet dafür klar in puncto Wirtschaft­skompetenz mit 63 Prozent zu sieben Prozent.

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Foto: dpa Steht am Freitag zur Wahl: Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

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