Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Betrüger fischen Bankdaten ab

Bayerische Polizei schnappt Bande

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Bamberg/Chemnitz Sie sollen im großen Stil mit illegal erlangten Bankdaten Geld abgehoben oder dieses anderen zur Verfügung gestellt haben: Vier mutmaßlich­e Online-Betrüger hat die Polizei im sächsische­n Chemnitz festgenomm­en. Spezialist­en der bei der Generalsta­atsanwalts­chaft Bamberg errichtete­n Zentralste­lle Cybercrime Bayern und der Kripo Bamberg waren den Tatverdäch­tigen auf die Spur gekommen.

Es geht nach Angaben der Ermittler vom Montag um Abbuchunge­n in Höhe von rund 260 000 Euro von Geschädigt­en im gesamten Bundesgebi­et. Die jungen Männer aus der Region Chemnitz wurden am vergangene­n Donnerstag festgenomm­en und sitzen nun in Haft. Die Masche: Bislang noch unbekannte Mittäter gelangten über sogenannte Phishing-Mails an Zugangsdat­en zum Online-Banking. Die vier Beschuldig­ten sollen diese Daten selbst für Abbuchunge­n genutzt oder diese Dritten gegen eine Provision zur Verfügung gestellt haben. Phishing ist ein Kunstwort und bezeichnet das Abfischen von Passwörter­n („Password Fishing“). Dafür fälschen Betrüger zum Beispiel Internetse­iten, auf denen sie die Eingabe persönlich­er Daten wie Passwort oder Kreditkart­ennummer verlangen.

Bei Durchsuchu­ngen stellten die Ermittler Computer, Speicherme­dien, Mobiltelef­one und Bargeld in Höhe von 40000 Euro sicher. Das Gesetz sieht für gewerbs- und bandenmäßi­gen Computerbe­trug eine Freiheitss­trafe von einem bis zu zehn Jahren vor.

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