Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Energieausweis auf Gültigkeit prüfen
Heuer und im nächsten Jahr laufen viele ab
Beim Kauf von Kühlschrank, Staubsauger oder Waschmaschine können Verbraucher am Energielabel ablesen, wie energiesparend das Gerät ist. Auch wer eine Immobilie kaufen oder mieten möchte, kann sich vorab über die Energieeffizienz des Gebäudes informieren – mithilfe des Energieausweises.
Dieses Dokument zeigt auf einer Skala von Grün nach Rot den energetischen Zustand des Hauses an. Damit können potenzielle Mieter oder Käufer die Energieeffizienz verschiedener Gebäude vergleichen. Den Energieausweis stellen dazu berechtigte Personen, etwa Fachhandwerker oder Bauingenieure, aus. Meist können Eigentümer von Bestandsgebäuden dabei zwischen zwei Varianten wählen: dem Verbrauchs- oder dem Bedarfsausweis.
Bei Ersterem basiert das Ergebnis auf dem bisherigen Energieverbrauch der Bewohner. Für den Bedarfsausweis überprüft dagegen ein Experte Gebäude und Heizung und berechnet daraus den Energiebedarf. „Der Bedarfsausweis kostet mehr, ist aber objektiver und aussagekräftiger“, erklärt Kerstin Vogt, Leiterin der Geschäftsstelle des Forums für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik VdZ. Die Ausweispflicht für Gebäude, die neu vermietet, verpachtet oder verkauft werden sollen, besteht in Deutschland seit Januar 2009. Für Wohngebäude, die bis 1965 errichtet wurden, gilt diese Pflicht schon seit Juli 2008 und für Neubauten bereits seit 2002. Da Energieausweise zehn Jahre gültig sind, laufen heuer und 2019 viele der Ausweise ab.
Bußgelder drohen
Betroffene Eigentümer, die ihre Immobilie verkaufen oder neu vermieten wollen, müssen sich daher einen neuen Ausweis ausstellen lassen. Denn nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind sie verpflichtet, Miet- oder Kaufinteressenten spätestens bei der Besichtigung einen aktuellen Ausweis vorzulegen und bei Vertragsabschluss zu übergeben. Auch in der Anzeige müssen energetische Kennwerte angegeben werden. Andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 15 000 Euro. Mit einer Modernisierung der Heizung, etwa durch den Einbau eines effizienten Brennwertkessels oder einer Wärmepumpe, können die energetischen Kennwerte des Energieausweises erheblich verbessert werden. „Wer in die Sanierung der Heizung investiert, erhöht auch die Attraktivität der Immobilie“, so Vogt. Wichtig sei, den Energieausweis nach einer Modernisierung neu ausstellen zu lassen. Im Übrigen lohne sich eine moderne Heizung auch für Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen. Sie können ihren Wohnkomfort steigern und langfristig die Heizkosten senken. pm
IWeitere Infos im Internet www.intelligent-heizen.info