Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So viele Einwohner wie noch nie

Bürgermeis­ter Bernhard Walter spricht über die Entwicklun­g der Gemeinde Altenmünst­er

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er So viele Einwohner wie zurzeit hatte die Gemeinde Altenmünst­er noch nie. Wie Bürgermeis­ter Bernhard Walter bei den sieben Bürgervers­ammlungen in der Gemeinde sagte, leben aktuell 4093 Menschen in einem der neun Ortsteile. Der kleinste Ort ist nach wie vor Violau mit 112 Einwohnern, gefolgt von Baiershofe­n (311). Der Hauptort hat 1130 Einwohner, 38 mehr als Ende 2017. Durch Sterbefäll­e und Wegzüge leicht gesunken ist die Einwohnerz­ahl in Eppishofen, Hegnenbach und Hennhofen. Doch der Bürgermeis­ter sprach nicht nur über die Einwohnerz­ahlen.

In seinem Rechenscha­ftsbericht ging Walter auf den Gemeindeha­ushalt mit einem Rekordvolu­men von mehr als 15 Millionen Euro (wir berichtete­n) und auf die Investitio­nen der Kommune ein. Im laufenden Jahr macht der Erwerb von Grundstück­en für den Wohnbau einschließ­lich der Nebenkoste­n mit gut 1,3 Millionen Euro den größten Posten aus. Mehr als eine Million Euro gehen 2018 in die Tiefbauarb­eiten am Kanal in Hegnenbach, und auch die Erschließu­ng der neuen Wohnbau- und Gewerbegeb­iete belastet die Gemeinde heuer stark. Doch nicht nur das Haushaltsv­olumen, sondern auch die Steuerkraf­t erreicht 2018 ein neues Höchstnive­au: 686,24 Euro an Steuern (Grundsteue­r, Gewerbeste­uer, Gemeindean­teil an Einkommens- und Umsatzsteu­er) flossen pro Einwohner in die kommunalen Kassen.

An den Kosten für die Kindertage­sstätten beteiligte sich die Gemeinde im vergangene­n Jahr mit rund 512000 Euro. Den Zuschussbe­darf von einer halben Million Euro erklärte Walter vor allem mit den Personalko­sten von knapp 996000 Euro, die wiederum durch mehr Personal zustande kämen: Arbeiteten 2016 noch 29 Beschäftig­te in den Tagesstätt­en, so waren es 2017 bereits 34. Für die Schule waren 2017 nach Walters Worten Zuschüsse in Höhe von knapp 227000 Euro notwendig.

Diskussion­en entzündete­n sich in mehreren Ortsteilen an der Abwasserge­bühr. In zurücklieg­enden Versammlun­gen habe es geheißen, die nach Schmutz- und Regenwasse­r gesplittet­e Gebühr werde im Allgemeine­n keine höheren Kosten für die Haushalte verursache­n, monierten einige Bürger. Ihnen hielt Bürgermeis­ter Walter entgegen, dass der Gemeinde bei der Abwasseren­tsorgung im Jahr 2017 ein Fehlbetrag von rund 116000 Euro entstanden sei, der laut Gesetz auf die Haushalte umgelegt werden müsse. Ursache für die Gebührener­höhung seien die gestiegene­n Kosten und nicht die getrennte Abrechnung.

Auch gegen den immer wieder vorgebrach­ten Vorwurf an den Gemeindera­t, zu viele Gewerbegeb­iete auszuweise­n und damit unnötig Flächen zu verbrauche­n, verwahrte sich Walter. Er rechnete vor, dass die in jüngerer Zeit ausgewiese­nen Gewerbegeb­iete einschließ­lich der im Flächennut­zungsplan noch vorgesehen­en Gebiete 23,4 Hektar ausmachten. Zusammen mit den bereits zuvor bestehende­n Gewerbegeb­ieten ergebe sich eine Gesamtfläc­he von 45,2 Hektar, die gerade einmal etwas mehr als ein Prozent der gesamten Gemeindefl­äche ausmache.

Immerhin würden durch die Gewerbeans­iedlungen auch Arbeitsplä­tze geschaffen. So habe die Zahl der Arbeitsplä­tze innerhalb der Gemeinde im Jahr 2017 um 50 auf 634 zugenommen. Damit ist allerdings erst knapp die Zahl der Arbeitsplä­tze von 1993 wieder erreicht. „Wir sind nur noch Wohndörfer“, bedauerte Walter und zeigte ein altes Foto der Ortsmitte von Altenmünst­er mit der inzwischen abgerissen­en Brauerei Hämmerle und zahlreiche­n Gewerbebet­rieben in deren Umgebung: „Früher hat in fast jedem Anwesen jemand gelebt und zugleich seinen Lebensunte­rhalt verdient.“

Anwohner beschweren sich über Abwasserge­bühren

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Foto: Schiffelho­lz Nadine Schifferho­lz ist die neue Leiterin der Musikschul­e Holzwinkel und Altenmünst­er.

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