Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ablösung im Weltall

Die ISS soll immer bewohnt sein. So können die Experiment­e dort ständig weitergefü­hrt werden. Erst wenn neue Astronaute­n kommen, dürfen die anderen zur Erde

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Astronaut Alexander Gerst darf nach Hause! Einige Zeit war nicht klar, ob er zu Weihnachte­n wieder daheim ist. Oder ob er noch weiter im Weltall herumflieg­t. Denn er und sein Team sollten erst dann von der Raumstatio­n ISS heimfliege­n, wenn andere Raumfahrer sie dort ablösen. Doch die anderen kamen lange nicht – bis jetzt.

Warum kam die Ablösung so spät? Im Oktober gab es eine Panne. Eine Rakete mit zwei Raumfahrer­n an Bord startete zwar, aber dann verlief der Flug nicht wie geplant. Die beiden Männer mussten notlanden. Verletzt wurden sie nicht. Experten mussten aber zuerst nach dem Fehler suchen und alle anderen Raketen untersuche­n. Erst dann konnte es weitergehe­n.

Wer übernimmt nun die Raumstatio­n? Die neue Crew besteht aus drei Raumfahrer­n: einer Frau aus dem Land USA, einem Mann aus dem Land Kanada und einem Mann aus Russland. Sie flogen am Montag los. Zum Glück ging diesmal alles gut! Alexander Gerst verfolgte den Start von oben. Er sah die Rakete aufsteigen und schrieb an seine Kollegen: „Willkommen im Weltraum.“ Haben die Raumfahrer nach dem Fehlstart keine Angst? Der Raumfahrer aus Russland sagte direkt vor dem Start: Risiko gehört zum Beruf. Außerdem hätten die Techniker die Rakete und das Raumschiff gut gebaut.

Haben die Raumfahrer auch Glücksbrin­ger dabei? Die amerikanis­che Astronauti­n Anne McClain nahm am Montag eine Figur mit, die ihr vierjährig­er Sohn ausgesucht hatte. Es ist ein Weihnachts­elf, der einen Babydrache­n fest umklammert hält. Beim Start hing er über ihr. Ihr Sohn wird Weihnachte­n heuer ohne seine Mutter feiern, denn die ist dann auf der ISS.

Für wie viele Raumfahrer ist dort oben Platz? Vor ein paar Jahren waren einmal 13 Raumfahrer gleichzeit­ig an Bord der ISS. Da mussten sie sich Betten teilen und nacheinand­er darin schlafen. Nun werden auf der ISS sechs Menschen leben. Da es dort sechs Betten gibt, passt das genau. Lange werden die Betten aber nicht alle besetzt sein. Denn am 20. Dezember geht es für Alexander Gerst und zwei Kollegen zurück zur Erde – dann sind wieder nur noch drei Astronaute­n auf der Internatio­nalen Raumstatio­n.

 ?? Foto: dpa ?? Die amerikanis­che Astronauti­n Anne McClain steht zusammen mit ihren Kollegen Oleg Kononenko aus Russland (vorne) und David Saint-Jacques aus Kanada vor der Rakete. Wenig später hoben die drei in Richtung ISS ab. Dort lösen sie das Team des deutschen Astronaute­n Alexander Gerst ab.
Foto: dpa Die amerikanis­che Astronauti­n Anne McClain steht zusammen mit ihren Kollegen Oleg Kononenko aus Russland (vorne) und David Saint-Jacques aus Kanada vor der Rakete. Wenig später hoben die drei in Richtung ISS ab. Dort lösen sie das Team des deutschen Astronaute­n Alexander Gerst ab.

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