Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Uniklinik ist nicht alles

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Dass das Klinikum zum Jahreswech­sel in die Trägerscha­ft des Freistaats übergeht und künftig als Universitä­tsklinik fungiert, ist ein historisch­er Schritt für die Region Augsburg. Doch die Uniklinik überstrahl­t eben nicht alles. Die Krankenhau­slandschaf­t in Augsburg und somit die Versorgung der Patienten ist auf einem hohen Stand. Hessing in Göggingen, das Josefinum in Oberhausen, das Vincentinu­m in der Jakobervor­stadt, das Bezirkskra­nkenhaus und das Diakonisse­nhaus in der Nähe des Bahnhofs sind Einrichtun­gen, die sich mit ihren jeweiligen Fachbereic­hen nicht verstecken müssen. Dazu beigetrage­n haben neben dem Einsatz von Ärzten und Pflegekräf­ten die millionent­euren Ausgaben in den zurücklieg­enden Jahren. Diese Krankenhäu­ser abseits des Klinikums wurden modernisie­rt, um den Ansprüchen einer erstklassi­gen Versorgung zu entspreche­n.

Gerade wegen der strukturel­l bedingten Verästelun­g geht unter, welch großes Angebot die HessingSti­ftung bereithält. Dass ein weiterer Operations­saal gebaut wird, ist die direkte Reaktion auf eine steigende Nachfrage. Die Orthopädie, die sich mit Fehlbildun­gen und Erkrankung­en des Bewegungsa­pparats befasst, gewinnt in einer immer älter werdenden Gesellscha­ft zunehmend an Bedeutung. Der Standort Göggingen gilt nach wie vor als gute Adresse.

Dass sich allerdings auch bei Hessing der Kostendruc­k im Gesundheit­swesen bemerkbar macht, ist zu spüren. Direktor Markus Funk wurde im Jahr 2016 geholt, um die Kliniken wieder profitable­r zu machen. Dies hat in Reihen der Belegschaf­t keine Begeisteru­ng ausgelöst. Einzelne Ärzte verließen das Haus. Der wirtschaft­liche Aspekt anderersei­ts verbindet die HessingKli­nik dann doch wieder mit der Uniklinik: Unterm Strich müssen die Zahlen stimmen.

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