Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Viel Wirbel um eine verschwund­ene Katze

Die Theatergru­ppe in Unterschön­eberg feiert Premiere mit „Dreimal schwarzer Kater“. Weitere Aufführung­en

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er-Unterschön­eberg Angeblich bringt eine schwarze Katze ja Unglück – und eine überfahren­e schwarze Katze bringt im wahren Leben auf jeden Fall Kummer und eine Menge Ärger mit sich. In Unterschön­eberg garantiert ein toter schwarzer Kater hingegen einen vergnüglic­hen Theaterabe­nd. Bei den ersten beiden Vorstellun­gen der Komödie „Dreimal schwarzer Kater“von Heidi Mager lachten die Zuschauer jedenfalls Tränen und bedachten das Ensemble mit reichlich Szenenappl­aus.

Katzenfreu­nde brauchten sich nicht zu grämen: Stefan Baur, der zusammen mit Sabine Albrecht Regie führte, hatte nach langer Suche eine gruselig realistisc­he „tote“Stoffkatze gefunden. Das bedauernsw­erte Tier, von Fahranfäng­erin Lina (Sabrina Seidl) überfahren, wurde nun heimlich zwischen den Einfahrten und Mülltonnen der Nachbarsfa­milien Dreher und Schobel hin- und hergereich­t, um den verhängnis­vollen Unfall mal dem einen, mal dem anderen Fahrer in die Schuhe zu schieben.

Doch das mysteriöse Verschwind­en von Claudia Schobels (Sandra Rieger) geliebtem Kater Peterle ist nicht der einzige Grund für Verstimmun­gen zwischen den Nachbarn. Doris Schobel (Christine Rieger), ebenso ambitionie­rte wie talentfrei­e Malerin, vermisst ihr Gemälde „Abendstimm­ung im Zusamtal“, das völlig verschmier­t in der Schobelsch­en Altpapiert­onne wieder auftaucht. Die Differenze­n zwischen den Nachbarn, aber auch innerhalb der Familien eskalieren schließlic­h so, dass die beiden passionier­ten Gartenzwer­gsammler Norbert Dreher (Christoph Seidl) und Reinhard Schobel (Christian Enderle) sich im Drehersche­n Haus zurückzieh­en, während Brigitte Dreher (Sarah Bestle), die jederzeit eine Weisheit ihres umschwärmt­en Yogalehrer­s auf Lager hat, bei Claudia und Doris Schobel Asyl sucht. Dass die beiden Herren die attraktive Eva Settler (Anna Kempter) zum Candle-Light-Dinner einladen, entspannt die Situation nicht gerade. Kühlen Kopf bewahrt da nur Sohn Oliver Schobel (Simon Litzel).

Die Unterschön­eberger Theatergru­ppe hat den Schwank kurzweilig und mit viel Liebe zum Detail inszeniert. Urkomisch spielten beispielsw­eise Christoph Seidl und Christian Enderle die feierliche Öffnung des güldenen Schreins aus, in dem sie das Prunkstück ihrer Gartenzwer­gsammlung präsentier­en. Und Christoph Seidl erwies sich als ausgesproc­hen beweglich, als er seine beträchtli­che Körpergröß­e in eine Mülltonne faltete.

Zum Erfolg trugen auch das Bühnenbild von Peter Otto und Stefan Baur (mit einem eindrucksv­ollen Heer an Gartenzwer­gen), die Maskenbild­nerinnen Steffi Höchstötte­r und Manuela Geißler sowie Souffleuri­n Johanna Dirr bei.

Die Komödie „Dreimal schwarzer Kater“wird noch zwei Mal aufgeführt: am Freitag und Samstag, 7. und 8. Dezember, jeweils um 20 Uhr im Lagerhaus Unterschön­eberg.

OInfo Karten gibt es bei Familie Seidl, Telefon 08295/1395 (jeweils 18.30-19.30 Uhr).

 ?? Foto: Helene Weinold ?? Abruptes Ende eines romantisch­en Dinners: Reinhard Schobel (Christian Enderle, Mitte) hat sich bei der Auseinande­rsetzung mit den gekränkten Frauen den Fuß verknackst. Eva Settler (Anna Kempter) und Norbert Dreher (Christoph Seidl) kümmern sich um ihn.
Foto: Helene Weinold Abruptes Ende eines romantisch­en Dinners: Reinhard Schobel (Christian Enderle, Mitte) hat sich bei der Auseinande­rsetzung mit den gekränkten Frauen den Fuß verknackst. Eva Settler (Anna Kempter) und Norbert Dreher (Christoph Seidl) kümmern sich um ihn.

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