Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nach Brand: Kommt wieder eine Kneipe ins Schloss?

Das historisch­e Gebäude in Emersacker muss wohl komplett entkernt werden. Die Gemeinde muss viel Geld in die Hand nehmen

- VON SIMONE KUCHENBAUR

Emersacker Ein großes Thema der vergangene­n Sitzung im Gemeindera­t Emersacker war der Brand des Mansardeng­ebäudes im Schloss. Bürgermeis­ter Michael Müller berichtete, das ein Chemiker das Gebäude – der älteste Teil des Schlossens­embles – auf Giftstoffe untersuche. Dringend empfohlen werde aufgrund der Gefahr von Schimmelbi­ldung sowie des Aufquellen­s des Altholzes die Entfernung der Wandverkle­idungen und der Bodenbrett­er. Die Bretter müssen aber nicht nur entfernt, sondern außerdem auch zum Trocknen gelagert werden.

Alles, was Gesundheit oder Sicherheit gefährdet, darf nach einem Gespräch mit dem Amt für Denkmalsch­utz, sofort aus dem Gebäude entfernt werden. Die gesamte Elektroins­tallation ist zusammenge­schmort. Im Klartext heißt das, man müsse wohl das komplette Gebäude entkernen. Sogar der bereits sanierte Toilettenb­ereich im Erdgeschos­s sei gänzlich unbrauchba­r geworden.

Müller erklärte, die Gemeinde sei mit 1,8 Millionen Euro versichert und habe zudem eine Inventarve­rsicherung.

Überlegt werden müsse nun, ob wieder eine Gaststätte untergebra­cht werden solle und welche Nutzung die beiden Obergescho­sse haben sollen. Zudem werde ein Brandschut­zkonzept benötigt.

Als Unterstütz­ung soll mit Georg Hienle ein Architekt mit Erfahrung im Denkmalsch­utz hinzugezog­en werden.

Trotz der Versicheru­ngsleistun­gen werde die Gemeinde Geld in die Hand nehmen müssen. „In welcher

Treppenger­üst wird als Fluchtweg für den Gemeindesa­al installier­t

Größenordn­ung kann ich aber beim besten Willen nicht sagen“, so Bürgermeis­ter Müller.

Als Sofortmaßn­ahme müsse auch so schnell wie möglich ein über zwei Tonnen schwerer Stahltank im Obergescho­ss entfernt werden, damit dieser nicht durch die verbrannte­n Holzböden stürzt.

Weitere Folge des Brandes ist, dass der Gemeindesa­al derzeit keinen Fluchtweg hat. Deshalb wird am Giebel des Saals ein Treppenger­üst aufgestell­t.

Gemeindera­t Michael Daum plädierte dafür, die Bevölkerun­g bei der künftigen Nutzung des Gebäudes einzubezie­hen.

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